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Österreichische Hausfrauen-Union

Bundesleitung

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Graz, 26.05.07

O f f e n e r B r i e f a n d i e R e g i e r u n g z u m K i n d e r g i p f e l a m 29. 05 07

Anlässlich des Kindergipfels der Regierung sehen auch wir uns veranlasst, einen offenen Brief zu schicken, damit neben den Stimmen von Wirtschafts-, Arbeiter-, Landwirtschaftskammer, ÖGB und Industriellenvereinigung auch die Belange von Familienfrauen und -männern vorliegen, die neben der außerfamiliären Betreuung von Kindern auch die innerfamiliäre Betreuung wünschen.

Unser aller Ziel ist eine stabile Familie. Es gilt, die ausserfamiliäre Betreuung für Kinder auszubauen und die Arbeitswelt den Familienbelangen anzupassen, aber auch die innerfamiliäre Kinderbetreuung zu ermöglichen. Diese ist keine Ideologie , sondern der persönliche Wunsch von Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen und in der Familienpolitik auch berücksichtigt werden wollen In der UN-Kinderrechtskonvention, Art.7, heißt es u.a. „Das Kind hat das Recht, von seinen Eltern betreut zu werden.“ Die beiden Modelle sollten austauschbar sein, je nach den Gegebenheiten der Familie, da wir in einer Demokratie leben und nicht in einer Diktatur, in der nur 1 Modell erlaubt ist.

Für eine innerfamiliäre Kinderbetreuung muss in unserer Zeit der Doppelverdienerfamilien der Elternteil, der daheim die Betreuung der Kinder und die Führung des Haushalts- und Familienbetriebes übernimmt, durch ein Erziehungseinkommen (mit Steuern und Krankemkassen- und Pensionsbeiträgen) finanziell und rechtlich abgesichert sein. Wir ersuchen die Regierungsmitglieder, diese Variante der Kinderbetreuung auch in Betracht zu ziehen und zu realisieren.

Ein Erziehungseinkommen bedeutet stabilere Familien mit weniger Stress und einer gewissen finanziellen Sicherheit, mehr Zeit für die Kinder, was diese sich am meiten wünschen, in sich gefestigtere Kinder, weniger Jugendkriminalität, Sanierung des Familienbudgets, Stärkung der Kaufkraft, Verringerung von Arbeitslosigkeit und Armut, von der vor allem Alleinerzieher/innen und Mehrkindfamilien betroffen sind. Es bedeutet wenigstens e i n sicheres Einkommen, wenn der Partner arbeitlos oder aus irgendwelchen Gründen (Krankheit, Tod, Scheidung) abhanden kommt, und mehr Mut für junge Paare, eine Familie zu gründen

Als mögliche finazielle Lösung legen wir unsere „Familienoffensive - Familie neu (die klassische Familie mit einem Erziehungseinkommen)“ bei.

Finanzierung

In größter Kürzung zusammengefasst, unterscheiden wir, alle staatlichen Familienausgaben zusammengenommen: ein Erziehungseinkommen für die Arbeitsleistung der Mutter oder des Vaters zu Hause und ein Kindergeld (nicht zu verwechseln mit dem Kinderbetreuungsgeld) für den Kostenaufwand des Kindes.

Das Kindergeld für jedes Kind, berappt sich aus allen derzeitigen Familienbeihilfen und Zuschüssen (ca.250 Euro i.M.) und wird wie diese bisher vom FLAF, dem Familienfonds , finanziert.

Das Erziehungseinkommen inkludiert in den ersten 3 Jahren das Kinderbetreuungsgeld, das auch vom FLAF bezahlt wird und wird ausserdem aufgefüllt durch Verschiebung der Staatsgelder von

z frei werdenden Kinderbetreuungsplätzen (Krippe, ca. 1,500 Euro i.M., Ganztagskindergartenplatz ca. 500 Euro i.M., Hortplatz, ca. 500 – 600 Euro i.M., Ganztagsschulen) auf Kinderplätze zu Hause,

z Einsparungen von Arbeitslosen- und Sozialhilfegeldern

z Einsparung von Resozialisierungskosten (Drogenkliniken, Sozialarbeiter, Jugendanwälte, psychotherapeutische Betreuung u.s.f.)

z Faire Beiträge aus überschüssigen Gewinnen in der Wirtschaft.

Für die berufstätigen Mütter gelten weiterhin alle bisherigen Regelungen.

Der FLAF, der Familienfonds, der für die Kinder das ist, was die Pensionskassen für die Pensionisten sind, muss wieder ein starker Familienfonds werden, der nicht ständig dazu benützt wird, andere Budgetlöcher aufzufüllen, und in den auch Bund, Länder und Gemeinden über 2000 Einwohner für ihre Bediensteten Beiträge zahlen müssen. Ausserdem könnten die Beiträge wieder wie früher 6 % und nicht nur wie jetzt nur 4,5 % betragen, für die Pensionskassen zahlt man von der Lohnsteuer immerhin 22,8 %.

Zur genaueren Information liegen Kurzfassung und Originalwerk der Familienoffensive „Familie neu“ bei. Auch nachzulesen in http:// members.surfeu.at/herta.herglotz

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte, unsere Forderungen zu berücksichtigen und uns über Ergebnisse Ihrer Diskussionen zu verständigen,

Dr.Herta Herglotz