It´s better to have loved and lost
than to never have loved at all.

Enya

Nur eine ganz kurze Zeit warst Du Teil unsrer Familie.
Trotzdem vermissen wir dich sehr und trauern um Dich.
Du wirst immer in unseren Herzen bleiben.


Enyas Geschichte:

Als Fiona 2 Jahre alt war, kündigte sich neuerlich ein Baby an. Wir freuten uns sehr auf den Familienzuwachs. Anfangs war alles in bester Ordnung. Unser Baby sollte am 18. Dezember 2003 auf die Welt kommen und wir begannen unser Leben daraufhin zu planen.

Leider kam alles anders. Am Beginn der 13. Schwangerschaftswoche, es war der Abend des Pfingstmontags bekam ich leichte Blutungen. Bei einem Anruf in der Klinik sagte mir der Arzt ich solle mich am besten hinlegen und ausruhen und am nächsten Tag zu einem Ultraschall kommen.

Die Blutungen waren zwar nur leicht, aber sie hielten die ganze Nacht an. Als ich in der Früh aus der Dusche stieg und mich im Spiegel sah bemerkte ich, dass mein Bauch eingedellt war, da wo er eigentlich wegen des Babys prall sein sollte. Mit unguten Gefühlen fuhren mein Mann Peter und ich in die Klinik. Fiona wurde von ihren Großeltern betreut.

Beim Ultraschall konnte der Arzt zunächst nichts sehen. Das verstärkte in mir den Verdacht, dass etwas nicht in Ordnung war, denn beim letzten Ultraschall davor, in der 10. SSW konnte der Arzt von außen genug sehen. Der Arzt musste eine Vaginalsonographie machen. Mir fiel sofort auf, dass sich das Baby nicht mehr bewegte, denn beim letzten Ultraschall war es ganz munter gewesen. Dann sagte der Arzt auch schon "Es tut mir leid, aber diese Schwangerschaft ist nicht intakt." Ich war wie betäubt und brauchte trotz meiner schlimmen Vorahnungen noch ein wenig Zeit um zu begreifen, was das bedeutete: Unser Baby war tot.

Es musste schon seit mindestens 2 Wochen tot sein, denn es war nicht größer als beim letzten Ultraschall davor. So etwas nennen die Ärzte einen "missed abort". Denn eigentlich müsste der Körper ein totes Baby abstoßen. Bei mir hatte dieser Vorgang erst jetzt begonnen, was die leichte Blutung und Öffnung des Muttermundes anzeigte.

Der restliche Tag war wie ein Alptraum. Ich weinte unaufhörlich. Da die Ärzte es für das beste hielten blieben wir gleich in der Klinik um eine Curettage machen zu lassen. Dazu mussten wir warten, bis ich wieder nüchtern war. Diese Wartezeit war das allerschlimmste. Peter war zum Glück die ganze Zeit bei mir und half mir durchzuhalten. Die Operation selbst war nicht schlimm. Es dauerte nur etwa 10 Minuten. Ich wachte bald danach auf, mir war nicht übel und ich hatte auch kaum Schmerzen.

3 Stunden danach konnte ich schon nach Hause gehen. Wir holten gleich Fiona bei den Großeltern ab und zum ersten Mal an diesem Tag wurde mir wieder warm ums Herz. Ich bin sehr froh, dass wir schon ein so munteres, gesundes und fröhliches Kind haben. Das hilft uns den Verlust unseres ungeborenen Babys leichter zu ertragen.

Unser Baby hatte noch keinen Namen, wir wissen ja nicht einmal, ob es ein Bub oder ein Mädchen war. Am Abend beschlossen Peter und ich ihm einen Namen zu geben. Mir hätte Enya für ein Mädchen gut gefallen, aber Peter war dagegen gewesen, weil er meinte der Name sei zu sehr besetzt durch die Bekanntheit der Sängerin Enya. Da das alles nun egal war, weil wir unser Kind sowieso nie bei seinem Namen rufen würden, gaben wir unserem toten Liebhabchen den Namen Enya. 

Enya ist keltisch und kommt entweder von "eithne", was so viel wie Nusskern bedeutet oder es bedeutet Flamme. Beides scheint mir sehr passend. Unser Baby wurde kaum größer als ein Nusskern - der letzte Ultraschall zeigte eine Scheitel-Steiss-Länge von 21 mm. Auch Flamme ist ein schöner Name für so ein winziges Wesen, dessen Lebenslicht nur so kurz brannte.