TITELZEILE, TEXTE.HTM

Der Lausbub

War ein ganz klein's Kindelein,
war noch lieb und zart und fein,
unschuldiges,süsses Wesen -
doch jetzt ist 's ein Hexenbesen!
Ach, was soll man sagen, tun,
schimpfen, werken, ohne Ruh'n
ihm erklären das und dies,
und warum man gar so mies
reagiert, fällt ihm doch ein,
ein ganz grosser Bub zu sein.

Will doch helfen, aber ach,
macht noch mehr Arbeit, welche Schmach!
Mutti ist gar nicht erfreut,
Gott, wie das den Knaben reut,
hatte dieser doch soeben
"eingeheizt", und voller Beben
ganz schnell Wasser drauf geleert,
weil - Oh Schreck - die Glut versehrt
hat den Teppich vor 'm Kamin!
Und nicht nur der Stolz ist hin!

Warum Mutti da wohl tobt?
Hat sie vorher mich gelobt,
welch ein gutes Kind ich sei,
und jetzt gar nicht mehr? O wei,
der Pullover ist zu lang.
Und der Lauser, gar nicht bang,
zeigt mir dieser kleine Wicht,
lacht mit stolzgeschwelltem G'sicht,
dass passt, was zu lang gewesen -
Bin ich nicht ein kluges Wesen?

In der eine Hand die Scher',
schnitt er, bis es passend wär,
dieses ineinandverquickte,
mit viel Mühe Selbstgestrickte.
Und ein andermal - ach nun!
Hat man doch soviel zu tun _
bin ein Fan de Polizei -
und es ist nicht einerlei,
das des Bettes saub're Kissen
doch nur Blümchen zieren müssen.

Mit dem Filzstift, bunt und fein
schreib ich "eins-drei-drei" hinein.
Und dann auch noch meinen Nomen,
den von Muttern ich bekommen,
(schau, ist das nicht wunderschön?
man kann das jetzt immer seh'n)
"Michael" steht deutlich da.
Und Mama? Die steht sprachlos da,
schimpft, dass der Kasten hässlich werde!
War 's denn schon wieder das Verkehrte?

Ehrlich, mir ist das schon z'wider!
Warum schimpft sie jetzt schon wieder?
Muss man sich doch so bemüen,
Wangen, die vor Eifer glühen,
schöne Sachen ausgeschnitten -
und die kleinen Finger litten,
weil die Scher' doch so schwer ging.
Ach! Jetzt kommt ein schlimmes Ding!
Denn die Mutter hat soeben
eine Watschen mir gegeben!

Mami, weisst du, das tut weh!
Bin beleidigt, und ich geh'!
Du hast der Bücher doch so viele!
Warum ich nicht mit meinen spiele?
Es ist doch gar nicht int'ressant!
Ich will zu dir ins Märchenland!
Dies ist nicht alles noch gewesen,
was ich so treib als "Hexenbesen".
Fortsetzung folgt. Vielleicht geraten
mir auch mal ein paar "gute" Taten". 



zurück

Kinder, Kinder

Kinder, Kinder, ist 's  nicht schön
in die Schule hier zu geh'n?
Hausaufgaben woll'n wir nicht,
doch die Grossen nennen 's Pflicht.
Also heisst das wohl, wir müssen,
weil wir nachher viel mehr wissen,
können rechnen, und auch schreiben,
mit dem Lesen Zeit vertreiben.
Manche werden hohe Wichte,
andre schreiben gern Gedichte.
Was wir so am Fernseh'n lieben
wurde auch mal aufgeschrieben
Möbel, Häuser, Telefon,
Videospiele kennt ihr schon.
alles, was wir haben heute, 
das erdachten kluge Leute.
Leute, die geplagt sich haben,
mit den vielen Hausaufgaben
Auch bei vielen Rechnungssachen,
die oft sehr viel Mühe machen,
Rechtsanwälte und Verträge,
auf 'nem Amt die vielen Wege,
Dinge, die sehr oft passieren,
wirst so besser du kapieren.
Man kann 's rechnen oder lesen,
weil man in der Schul gewesen.



zurück

An meinen Sonnenschein

Ich hab 'nen kleinen Sonnenschein,
der leuchtet mir ins Herz hinein,
er treibt die schwarzen Wolken raus,
drum schaut 's nicht ganz so finster aus!
In dunklen Tagen, vieles ging zu Bruch,
da schrieb für dich ich diesen Spruch.
Geboren hab ich unter Schmerzen,
wünschte zu sterben, so stark waren sie,
doch dann, ganz nah bei meinem Herzen
hielt ich dich im Arm, und wie
ich deine Äuglein sah,
erstaunt erkanntest du mich.
Das war für mich erhebend!
Ich half, ein Wunder zu vollbringen,
ein Leben entstehen zu lassen
und konnte es gar nicht fassen.
War glücklich, als ich dich sah.
Den Tränen nah
vergass ich meine Pein, 
genoss mein Muttersein.
So gibt es der Scmerzen sehr viel mehr.
Darum liebt eine Mutter ihr Kind wohl so sehr,
verzichtet auf vieles bei Nacht und bei Tag, 
auch wenn 's das Herz ihr aus dem Leib reissen mag,
bezwingt ihre Sehnsüchte, nie und nimmer
verlässt sie ihr Fleisch und Blut,
so schwer manchmal auch die Umstände sind.
Es ist ja IHR KIND.



zurück

Mein Kind

Oh, du meine Sonne,
Es ist schon eine Wonne,
wenn deine ärmchen, die warmen
mich zärtlich umarmen,
mein süsser, kleiner Mann.
Deine Guckerln leuchten, 
schaust du mich an.
Wenn ich dir dann ein Busserl gib
und du sagst: "Mutti, ich hab dich so lieb",
dann meint' ich, mein Herz möcht mir zerfliessen, 
ganz fest will ich dich in meine Arme schliessen,
dich halten und nie mehr fallenlassen.
Darf dich aber nicht fester fassen,
magst du auch noch so weinen.
Deine Beine, die kleinen,
sie müssen ja lernen, alleine zu gehen,
musst ja lernen, auf ihnen zu stehen.
Und es tut weh,
weil ich auch seh
deine Schmerzen.
In meinem Herzen 
ist es wie ein Messerstich.
Doch ich weiss, dass ich für dich
ja nicht mehr kann als Liebe geben,
sooft du auch hinfällst in deinem Leben,
dich trösten, wenn du verzagst,
dich stärken, wenn du nicht mehr glauben magst,
die Fragen, die du hast, 
des Lebens oft sehr harte Last
ich mit dir tragen kann,
mein kleiner Mann.
Mit Gottes Hilfe soll 's mir gelingen
mit dir das Beste in dir zu erringen.



zurück

Warum?

Warum ist denn das Licht so hell?
Warum ist mancher Vogel schnell
und ist nicht jede Rose rot?
Warum ist man am Ende tot?
Und warum, Mutti, sage mir,
warum gibt es den Mensch, das Tier
und Blumen, Wolken, und den Strauch?
Warum fliesst Wasser? Sag mir auch
warum für uns auch nur im Dunkeln,
die Sterne dort am Himmel funkeln?
Mein Kind, auf alle deine Fragen
weiss keine Antwort ich zu sagen.
Nur, dass hell wie ein Sonnenstrahl,
der leise in mein Herz sich stahl
ich denk, das hat in seiner Macht,
der Herrgott für sich selbst gemacht.
dass er in uns, und auch an allen,
die Liebe schaut mit Wohlgefallen
auf, dass sie unser Herz erwärmt,
damit wir nicht so abgehärmt
hadern, weil wir es nicht verstehen,
was wir in dieser Welt da sehen.
Sie ist der Pfeiler von dem Leben -
Und das hat allem Sinn gegeben.  



zurück

Nur noch 13 Tage

Der Abschied naht, das Auge tränt,
sobald man "Schulschliss" nur erwänt.
Man scheidet bald von Kameraden,
die einem liebgeworden waren.
Von Direktoren, Freunden, Lehrern,
von unsren Feinden, von Verehrern
und von dem Haus, das wir mit Freuden
verliessen, und jene beneid'ten,
die schon die Schul' vollendet hatten.
Wir flüchteten aus ihrem Schatten
wenn 's hiess: "Wir hab'n heut früer aus!".
So schnell war'n selten wir wo raus.
Doch nun, am End der Vierten Klass'
weinen alle 's Taschentuch nass,
denn nun wird uns bewusst, wir leiden
auch beim "Von dieser Schule scheiden".
Jetzt sind es nur noch 13 Tage,
und manche hoffen ganz, ganz vage,
dass wir uns einmal wiedersehen.
Und dass der Trennungsschmerz vergehe.
"Aberin ein paar Jahren" sprechen
ein'ge, "gibt 's ein Klassentreffen,
wo alle Schüler, Schülerinnen
endlich einander wiederfinden."
Dann erzähl'n wir, was in den Jahren 
ist uns alles wiederfahren.
DAs Ist das End' von dem Gedicht,
denn mehr zu schreiben weiss ich nicht.
                     Korsalka
P.S.: Noch eines wurd' mir klar:
Die Schulzeit, sie war wunderbar.



zurück

webcounter