Selbst[?]sicher
von der Notwendigkeit, Augen im Hinterkopf zu haben
Das Gefühl der Unsicherheit - des Sich-selbst-nicht-sicher-fühlens
- ,die Bedrohung durch Veränderungen in der Gesellschaft und nicht
zuletzt Terror und Krieg hat eine Dimension erreicht, ein Ausmaß
an Tyrannei, das nicht nur ein Ausnahmezustand ist, sondern den
Alltag jeden Bürgers scheinbar bedroht.
Tanja Boukal setzt sich in dieser Ausstellung mit diversen Bedrohungsmechanismen
- unter besonderer Einbeziehung des Irakkriegs - auseinander.
Schlagwörter wie "Innere Sicherheit" werden aufgegriffen und neu
interpretiert. Dürers "Betenden Händen" stellt sie eine zeitgemäße
Interpretation mit einem in den Händen versteckten Soldaten -
umrahmt von einer Rede George Bushs - entgegen.
Alle ihre Reliefs sind weiß - die Farbe der Unschuld, Reinheit
und Vernunft. Sie geben ihre Botschaft erst bei genauerer Betrachtung
preis.
"Die Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Körper sind von
mir immer wieder aufgegriffene Themen. Ich versuche, einen Blickwinkel
zu zeigen, der Fragen aufwirft. Das Spielen mit Ästhetik, Worten
oder nicht sofort ersichtlichen Aussagen lädt zur Auseinandersetzung
ein. Die Betrachter können sich darauf einlassen, genauer hinzusehen
oder aber sie können einfach nur an der Oberfläche verweilen und
damit Teil meiner Arbeiten werden." (Zitat, Tanja Boukal)
Tanja Boukal wurde 1976 in Wien geboren. Seit Beendigung ihres
Studiums ist sie als freischaffende Künstlerin tätig.