Arbeitstitel: Souvenirs aus Medienland, Schnee von gestern
Geschichte wird in der Mediengesellschaft in Ereignisse zerlegt, Ereignisse in Einzelbilder. Manche dieser Bilder erlangen eine derart starke Verbreitung, dass sie nahezu jedeR MedienkonsumentIn kennt. Diese Bilder lösen nahezu idente Assoziationen aus, werden mit großer Treffsicherheit vom Betrachter dem „richtigen“ Ereignis zugeordnet. Aber sagen diese Bilder etwas über die Geschichte an sich, erzählen sie nicht eine eigene Geschichte, manchmal auch eine falsche Geschichte?
Man behält die Bilder, und vergisst die Essenz der Geschichte. Man erinnert die Emotion zu einem Ereignis, nicht mehr das Ereignis selbst. Wie viele Souvenirs aus Medienland tragen Sie in sich herum?
Die Bilder gleichen sich an: lokal, regional, global. Tragen in Guantanamo alle Häftlinge orange? Nein, es gibt auch weiße Kutten. Hätten Sie das gewusst?
Millionen Menschen auf der Welt sehen zum Stichwort 9/11 ein Flugzeug vor Augen, das in ein Hochhaus kracht. Kaum jemand sieht das zerstörte Pentagon. Jedes Bild, das derart global wird, blendet andere Teile der Geschichte aus. Wer macht die Bilder? Wer hat ein Interesse an der Produktion bestimmter Bilder? Wessen Version der Geschichte zeigen diese Bilder?
In dieser Arbeit wird eine Serie von meinen Souvenirs aus Medienland verarbeitet. Meine Bilder? Sind es meine Bilder?
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