Schöner Wohnen

Installation aus 5 gestrickten Wolldecken

Wolldecken. Die Kuscheldecke spendet Geborgenheit, Trost und Wärme. Hübsche Abbildungen von beliebten Comic-Figuren, Haustieren und anderen Lieblingen der Kinder zieren üblicherweise diese Utensilien. Wolldecken. Die Versinnbildlichung des Gefühls von „Zuhause sein“.

Wolldecken. Die letzte Zuflucht für manche. Am Wiener Karlsplatz um 5 Uhr morgens sieht der aufmerksame Passant sie liegen. Obdachlose, Männer und Frauen, unterschiedlichen Alters, schlafend. Eingewickelt in Wolldecken – oder manchmal nicht einmal das.

Ich verarbeite Fotografien, die ich dort gemacht habe, zu gestrickten Wolldecken. Diese werden im Ausstellungsraum präsentiert. Teils am Boden liegend, teils an der Wand hängend aber den Boden noch teilweise bedeckend. Der Ausstellungsraum wird zum Obdachlosenasyl – ohne Obdachlose. Zum Zuhause – ohne Zuhause. Soziale Skulptur ohne Menschen, Intervention ohne Eingriff. Bedrückend. Schön. Oder?