Glykogen-Speicherkrankheiten
(Glykogenosen)

Durch einen autosomal rezessiven Enzymdefekt kommt es zu abnormer Speicherung von Glykogen in Leber, Niere, Muskulatur, Gehirn, ... mit Vergrößerung und Funktionsverlust der betroffenen Organe.

Die Diagnose wird durch Adrenalingabe und Glucosebelastungstests gestellt:

Physiologisch:

Adrenalin (und auch Glukagon) aktiviert in der Leber bzw. im Muskel eine Glykogen-Phosphorylase, die gespeichertes Glykogen zu Glukose-1-Phosphat abbaut. Dieses wird über Glukose-6-Phosphat in Glukose umgewandelt, wodurch eine reaktive Hyperglykämie entsteht.

Glukose wird über die Glykolyse zu Pyruvat / Laktat abgebaut (reaktive Lactatämie)

Bei einer enzymatischen Störung im Cori-Zyklus oder der Glykolyse bleiben reaktive Hyperglykämie und Lactatämie aus.

Glykogenose Typ I (von Gierke)

Aktivität der Glukose-6-Phosphatase in der Leber ist vermindert, überschüssiges Glc-6-P wird zu Glykogen aufgebaut.

Folgen:

Glykogenose Typ II (Pompe)

Aktivität der Amylo-1,4-a-Glukosidase ist vermindert

betroffen: Skelettmuskulatur,  Leber, ZNS, Leukozyten

Symptome: Kardiomegalie, Muskelschwäche

Glykogenose Typ III (Cori)

Aktivität der Amylo-1,6-a-Glukosidase ist vermindert

betroffen: Skelettmuskulatur,  Leber, Leukozyten

Symptome: Hepatomegalie

Glykogenose Typ IV (Andersen)

Aktivität der Amylo-1,4-1,6-a-Glukosidase ist vermindert

betroffen: Skelettmuskulatur,  Leber

Symptome: Hepatomegalie, progrediente Leberzirrhose

Glykogenose Typ V (McArdle)

Aktivität der Muskelphosphorylase ist vermindert

betroffen: Skelettmuskulatur

Symptome: Muskelkrämpfe bei Belastung

Glykogenose Typ VI (Pompe)

Aktivität der Leberphosphorylase ist vermindert

betroffen: Leber, Leukozyten

Symptome: mäßige Hyperlipidämie, mäßige Keto- und Lactatacidose