Morbus Parkinson

Engl: shaking palsy

Pathophysiologie:

Fortschreitende, symmetrische Degeneration der kleinen, melaninhaltigen (=dopaminergen) Zellen der Pars compacta in der Substantia nigra. zusätzlich Zelluntergang und Gliose im noradrenergen Locus coeruleus, im dorsalen Vaguskern, in der cholinergen Substantia innominata und im serotoninergen Raphekern.

In den überlebenden Zellen: Lewy-Körper (pathognomisch!)

==> Dopaminmangel an striären Rezeptoren, zusätzlich sind auch andere transmitter verringert: Norardenalin, Serotonin (Raphekern), ACh (Ncl. basalis Meynert), GABA

Symptome:

5-Punkte-Skala (Hoehn und Yahr):

Therapie:

Medikamente:

L-Dopa:

Dopamin dringt nicht durch die BHS, daher muss statt dessen ein Dopaminvorläufer (Levodopa) gegeben werden, der erst durch eine Decarboxylase in die aktive Form umgewandelt werden muss. Um die periphere Decarboxylase zu hemmen und so L-Dopa primär im Gehirn in Dopamin umzuwandeln, wird daher zusätzlich ein Decarboxylasehemmer (Bensazerid oder Carbidopa) gegeben. Dosierung: 3-5 x 50 mg bis 6 x 100 mg. Die Wirkung läßt jedoch nach ca. 3 Jahren nach.

Nebenwirkungen:

Amantadin:

Toleranzentwicklung in wenigen Monaten, jedoch nur geringe Nebenwirkungen (Psychosen). Als Notfallmedikament bei akinetischen Krisen.

Dopaminagonisten:

Kombinationen mit L-Dopa kann Levodopa einsparen.

Monoaminooxidase-B-Hemmer (MAO-B-Hemmer):

Anticolinerge Medikamente:

Heute nur untergeordnete Bedeutung

COMT-Inhibitoren (Catechyl-O-Methyl-Transferase)

hemmen den Abbau von L-Dopa

Therapieschema (Progession jeweils bei Wirkungsverlust)

  1. Bei den ersten Symptomen: L-Dopa oder Dopaminagonisten
  2. Kombination von L-Dopa und Dopaminagonisten
  3. Selegilin
  4. COMT-Inhibitoren

Chirurgische Therapie

Ausschaltungsoperation (Palliotomie und Thalamotomie)

zur Ausschaltung der gestörten Transmitterbalance (GABA > Dopamin)

Implantation von Stimulationssonden

Experimentell: Transplantation von fetalen Substantia nigra-Zellen und NNM-Zellen

Akinetische Krise

Notfallmedikation: Amantadin-Infusion (200-600 mg/d) i.v., Apomorphin 2-4 mg/h s.c.

Differentialdiagnosen