Hyperprolaktinämie
Prolaktin:
Prolaktin ist ein Proteohormon, das von laktotropen Zellen des
Hypophysenvorderlappens gebildet wird. Während der Schwangerschaft erfolgt die
Synthese auch in Plazenta und Dezidua.
Die Freisetzung erfolgt pulsatil gesteuert durch den Prolaktin inhibiting
factor = PIF (wahrscheinlich ident mit Dopamin) in einem Tag-Nacht-Rhythmus.
Östrogen hemmt den PIF, daher steigt Prolaktin mit der Östrogenkonzentration.
In Stresssituationen, im Schlaf während der Stillzeit und unter
Medikamenteneinnahme (Psychopharmaka) besteht einen Hyperprolaktinämie.
Physiologische Prolaktinwirkungen:
- Entwicklung und Differenzierung der Brustdrüse, Galaktopoese
- In hoher Konzentration Hemmung der Steroidsynthese in den Ovarien
Hyperprolaktinämie:
Ursachen:
- Meist ein Prolaktin-produzierender, (meist) gutartiger Tumor (Prolaktinom)
- Stress
- hypothalamische Prozesse senken die Prolaktinsuppression (Verminderte
Synthese von PIF)
- pharmakologisch: kompetitive Hemmung durch Dopaminantagonisten (Metoclopramid)
- chronische Niereninsuffizienz
- schwere Hyperthyreose
Klinik:
Labor:
- Hyperprolaktinämie
- LH, FSH erniedrigt
- Östrogen, Progesteron erniedrigt
Therapie:
- Prolaktinhemmer (z.B. Bromocriptin, Lisurid) über 3-6 Wochen
- OP (Entfernung des Prolaktinoms)
In hoher Konzentration
- Hemmung der Steroidsynthese in den Ovarien
- ==> Störung der pulsatilen Freisetzung von GnRH
- ==> Störung der Gonadotropinsekretion ==> Atrophie des Uterus
- ==> Follikelreifungsstörung
- ==> Corpus-luteum-Insuffizienz
- ==> Anovulation
- ==> Amenorrhoe
- ==> Sterilität
Durch die Hyperprolaktinämie
- ==> vermehrte Sekretion in den Drüsenendstücken
- ==> Milchstau
- ==> reaktive Gangektasie
- ==> Austritt von Milch ins periduktale/interlobuläre Gewebe
- ==> granulomatöse Entzündung : abakterielle Mastitis
non-puerperalis
Es kommt bei der abakteriellen Mastitis nicht zur Abszessbildung.