In >90% der Schlaganfallsgeschehen kann eine Strömungsbehinderung in der
Carotisstrombahn als Ursache gefunden werden.
Meistens handelt es sich dabei um Embolisationen aus Stenosen, Exulzerationen
oder Elongationen der A. carotis interna. Akute thrombotische Verschlüsse
führen, insbesondere bei Mehrgefäßerkrankungen der Hirnarterien, zu
hämodynamisch bedingten Hirninfarkten
Symptome
- inf. Mangeldurchblutung der A. ophthalmica u. A. cerebri media Amaurosis
fugax
- Parese der kontralateralen Gesichts- u. Körperhälfte
- Sensibilitätsstörungen
Diagnose
- auskultator. Stenosegeräusche
- Doppler- u. Duplexsonographie
- evtl. Angiographie
- Kompressionstests: Abdrücken der A. facialis bzw. A. carotis externa
zeigt Flussrichtung des Blutes im Augenwinkel, falls die A. carotis interna
stenosiert ist.
Therapie
medikamentöse Prävention (Thrombozytenaggregationshemmung)
bei symptomat. Stenose (Stenosierungsgrad >70%) chirurgisch mittels
- intramuraler Desobliteration (Thrombendarteriektomie, TEA)
- direkte (offene) TEA bei
langstreckigen Stenosen (Zurückhaltung bei bereits stattgefundenem Schlaganfall Stadium
III)
- Längsarteriotomie
- Ausschälplastik unter Dissektion der Mediaschicht, Vermeidung
einer distalen Stufenbildung
- Erweiterungsplastik mittels Dacrondoppelvelour-Patch oder
mit Patch-Plastik aus der V. saphena magna.
- Nur bei dilatiertem Gefäß wird direkt genäht
- indirekte (halbgeschlossene) TEA unter
Verw. von Spezialinstrumenten (z.B. Ringstripper,
Fogarty-Ballonkatheter) nur in spezialisierten Zentren
- Eversionsthrombendarteriektomie bei kurzstreckigen Stenosen und
elongierter A. carotis interna
- schräges Absetzen der ACI am Abgang
- Endarteriektomie durch Umstülpen der äußeren Gefäßwandschicht
über den Stenosezylinder bis ins Gesunde
- Rekonstruktion durch End-zu-End Anastomose ACC-ACI
- Externa-Erweiterungsplastik mittels Patch bei nachgeschalteten
Stenosen oder Totalverschluss der ACI
- perkutaner transluminaler Angioplastie (PTA), Ballondilatation, ev. Stent