Polyurie
Def.: Ausscheidung eines pathologisch erhöhten Harnvolumens (bis zu 10-20·l/d).
Als Reaktion auf den erhöhten Flüssigkeitsverlust (==> Erhöhung der
Plasmaosmolalität) wird das Durstgefühl gesteigert sowie ADH sezerniert.
Mechanismen:
Erhöhung der glomerulären Filtrationsrate
Schäden am Glomerulum
- ev. im Zuge einer GN (dabei jedoch durch Verdickung der Basalmembran meist
Abnahme der Harmenge)
Erhöhung des hydrostatischen Drucks
- Nierenvenenthrombose
- Rechtsherzinsuffizienz
- Tumoren
- Polydipsie
Verminderung der tubulären Resorptionsrate
Erhöhter osmotischer Drucks des Primärharns
durch Filtration osmotisch wirksamer Substanzen, z.B. Glucose, Na
Verringerung der tubulären Rückresorption
Hauptsächlich über Hemmung der Na/K-ATPase in den Tubulusepithelzellen
- Hormonelle Steuerung
- Tubulopathien
- Ischämische Tubulopathien - Schockniere
- Toxische Tubulopathie (Schwermetalle, organ. Lösungmittel,
Medikamente)
==> Fanconi-Toni-Debre-Syndrom
(Glukose-Phosphat-Aminosäure-Diabetes) z.B. bei M.
Wilson
- Hyperkalziämie: (z.B. Milch-Alkali-Syndrom)
- Ca++ blockiert ADH-Wirkung
- Bald auch hohes intrazelluläres Ca++ ==> Hemmung der
Na/K-ATPase
- Diuretika
- Digitalis (Störungen der Na/K-ATPase)