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GNU/Linux

Vor ein paar Jahren habe ich meine Leidenschaft für Linux entdeckt. Es ist sehr mächtig und je mehr man sich damit beschäftigt, desto faszinierender wird es.

Demonstration

Da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, lade ich Sie ein, sich einen kurzen Überblick über meine Arbeitsumgebung zu verschaffen.


Wechsel der Arbeitsfläche mit Beryl.

Kurze Einführung

Eigentlich heißt das nicht "Linux", sondern "GNU/Linux".

Was ist GNU?

GNU ist ein sog. rekursives Akronym und bedeutet "GNU is not UNIX". Dieser Ausdruck wurde vom Programmierer Richard Stallman in den 1980ern kreiert, der von Grund auf eine neue Zusammenstellung von wichtigen Programmen zu schreiben begann - ein neues UNIX sozusagen. Damals war das System UNIX mit seinen Anwendungen sehr weit verbreitet.
Er hat das gemacht, weil ihn immer mehr zu stören begann, daß man Programme nicht mehr selbst verändern konnte, da man den von Menschen lesbaren Programmcode nicht mehr bekam. Dieser Code wurde in zunehmendem Maße von Firmen zurückgehalten, wodurch man von diesen Firmen abhängig wurde, die den Code besaßen und ihn auch als einziger verändern konnten.
So konnte man einen gefundenen Fehler in der Software nicht mehr selbst ausbessern, was man damals als Programmierer aber von den Anfängen des Computerzeitalters noch immer gewohnt war.
Deshalb gründete Richard Stallman 1985 die "Free Software Foundation" mit dem Ziel, daß Softwarecode immer frei (im Sinne von Freiheit, nicht im Sinne von Freibier - also gratis) für die Menschen sein soll. Er begann an seinem GNU-Projekt zu arbeiten. Anfänglich alleine, kamen im Laufe der Zeit immer mehr Personen zu diesem Projekt hinzu. Es wurde die berühmte "GNU General Public License" (GPL) ins Leben gerufen, in dem gewisse Lizenzbestimmungen festgeschrieben wurde. Jetzt konnten Programmierer ihre Arbeit unter diese Lizenz stellen und andere Programmierer die Arbeit weiterführen und verbessern. Der Code konnte leicht über das Internet verteilt werden.

Was ist Linux?

Das GNU-Projekt hatte schon sehr viele wichtige Programme geschrieben. Was ihnen noch fehlte, war ein sog. "Kernel" (das ist - vereinfacht ausgedrückt - der Verkehrspolizist im GNU-System, der den Programmen die nötigen Ressourcen zuteilt. "Aha, das soll jetzt gedruckt werden. Also ab zum Drucker mit dir. Und danach soll noch dieses Programm gestartet werden." Etwas in der Art. Auch die "Hardware-Treiber" sind im Kernel enthalten.) Die Leute vom GNU-Projekt bauten an einem HURD-Kernel, doch sie machten das nach eigenen Angaben sehr umständlich.
Zur selben Zeit hatte aber ein finnischer Student namens Linus Torvalds einen Kernel geschrieben und unter die GPL gestellt, sodaß jemand auf die Idee kam, alle bisherigen GNU-Programme mit dem Kernel des Linus Torvalds zu verwenden und - es funktionierte wunderbar!

Zusammenschau

Linus' Kernel wurde von ihm unter die GPL der Free Software Foundation gestellt und konnte dadurch von immer mehr Menschen weiterentwickelt und verbessert werden. Linux ist ein Wortspiel aus Linus und UNIX, also so etwas wie Linus' UNIX.
Die Bezeichnung GNU/Linux soll zum Ausdruck bringen, daß der Linux-Kern nur ein Bruchteil vom Gesamtkonzept ist (momentan kann ich mehr als 18.000 Programme installieren, die allesamt unter der GPL stehen, und der Linux-Kern ist eben "nur" der Kern).
Es hat sich zwar die Bezeichnung Linux eingebürgert, doch wenn man näher hinsieht, bemerkt man, daß das zu vereinfacht ist.
Jetzt versteht man auch, warum Richard Stallman, als ihm der Linux-Award überreicht wurde, anmerkte: "Mir den Linux-Award zu geben ist so, als ob man der Sternenflotte den Han Solo-Award überreichen würde."

(Quelle: Revolution OS)

Warum ist das wichtig?

Das Phänomen Wikipedia, der Browser Firefox, Linux, ... wurden erst durch die Arbeit von Richard Stallman und die GPL möglich!

Mittlerweile gibt es eine Menge an Lizenzen, unter denen die GPL nach wie vor eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Die ganze Wikipedia beruht auf einer Abwandlung der GPL.
Für künstlerische Inhalte jeder Art etabliert sich z.B. immer mehr die sog. "Creative Commons" Lizenz. Alle Bilder meiner Galerie habe ich unter diese Lizenz gestellt.

Software

An dieser Stelle will ich in erster Linie Software vorstellen, die unter der GPL steht, da diese Art von Software in meinen Augen viele Vorteile gegenüber proprietärer Software besitzt.
  • Debian, die von mir eingesetzte Linux-Distribution
  • Machen Sie mit einem Klick einen Debian-Rechner aus ihrer Windowsbox. Genial.
  • Ubuntu, Betriebssystem und Software mit humanitärem Hintergrund, aber ohne Hintergedanken. Schicken einem sogar die Installations-CD gratis nach Hause!
  • The GIMP (GNU Image Manipulation Program), ein Grafikprogramm, beinahe so umfangreich wie der Adobe Photoshop, aber gratis (auch für Windows). Ich habe alle Grafiken dieser Seiten mit dem GIMP gestaltet.
  • LaTeX statt Word für Dokumente (auch für Windows)
  • Daten verschlüsseln und e-mails signieren mit GnuPG (auch für Windows)

Zum Weiterlesen

  • Nagelneues, sehr umfangreiches und kostenloses e-Buch von Galileo Computing zur Einführung in Linux.
  • Das Linux Documentation Project ist der Ort, an dem viele Anleitungen, sog. HOWTOs, gesammelt sind.
  • Newbie.net - alles für den Linux-Anfänger
  • Brunolinux - eine weitere gute Seite, um zu lernen

Zum Weiterhören

Chess Griffin bietet unter Linuxreality einen sehr guten Podcast zum Thema "Linux lernen" an, in dem er einen breitgefächerten Überblick über das Thema gibt. Für Anfänger und Fortgeschrittene gut geeignet.


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© Joerg Deutschmann
last update: 2007-10-27