Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Deschmann Otto
Name russisch: Дешманн Отто Карлович Geboren: 16.02.1913, Innsbruck Beruf: Maler, Lackierer, Schlosser Letzter Wohnort in Österreich: Innsbruck Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934 Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Gor'kij Verhaftet: 16.03.1938, Moskau Anklage: Spionage und konterrevolutionäre Aktivitäten Urteil: 24.06.1938, Sonderberatung (OSO), 8 Jahre Lagerhaft Gestorben: 28.03.1945, Gulag Rehabilitiert: 19.07.1989, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration Schicksal: im Lager umgekommen Kurzbiografie: Otto Deschmann wurde 1913 in Innsbruck geboren. 1930 beendete er seine dreijährige Ausbildung zum Dekorateur. Er war Mitglied der SDAP und des Schutzbundes ab 1932 oder 1933. 1934 war er in Innsbruck wegen Besitzes von Schutzbundwaffen einige Wochen in Haft. Nach seiner bedingten Freilassung flüchtete er in die Tschechoslowakei, gelangte dann im Juni 1934 mit dem zweiten Schutzbundtransport in die UdSSR. In Gor'kij arbeitete er als Lackierer im Autowerk, dann als Schlosser bei der Eisenbahn. Der österreichische Kaderreferent Johann Täubl charakterisierte ihn 1937 als politisch teilnahmslos, Deschmanns Nachbarn dagegen stellten ihm ein gutes Zeugnis aus. Als er im März 1938 verhaftet wurde, war Deschmann als Turnlehrer (nach anderen Angaben als Maler) im Stalin-Kultur- und Erholungspark (Izmajlovo) bei Moskau beschäftigt. Deschmann wurde beschuldigt, er sei von dem Schutzbündler Alexander Lange als Spion angeworben worden und hätte im Auftrag Langes Sabotageakte an Lokomotiven verübt und außerdem geplant, eine Eisenbahnbrücke in Gor'kij zu sprengen. Im Juni 1938 wurde er zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt und in den Севвостлаг (Gebiet Magadan) deportiert, wo er am 28. März 1945 an Tuberkulose und Bauchfellentzündung starb. Die Rehabilitierung erfolgte im Juli 1989 auf Antrag seiner in Moskau lebenden Enkelin Julija Borisovna Pinčuk. Quelle: RGASP, GARF, lists.memo.ru, ÖStA Anmerkung:
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