Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Deutschländer Oskar
Name russisch: Дейчлендер Оскар Иосифович Geboren: 25.10.1900, Wien Beruf: Buchhändler Letzter Wohnort in Österreich: Hadersdorf-Weidlingau (NÖ) Ankunft in Russland/Sowjetunion: 05.01.1933 Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau Verhaftet: 15.02.1938, Moskau Anklage: Spionage für Österreich Urteil: 26.07.1938, Dvojka, Tod durch Erschießen Gestorben: 13.08.1938, Butovo Rehabilitiert: 30.03.1959, Militärtribunal des Moskauer Wehrkreises Emigrationsmotiv: KP-Emigration Schicksal: erschossen Kurzbiografie: Oskar Deutschländer, geboren 1900 in Wien, stammte aus bescheidenen Verhältnissen und hatte mehrere Geschwister. Ein Bruder war Ernst Deutschländer, der ebenfalls nach Russland emigrierte. Nach der Matura absolvierte Oskar Deutschländer eine Buchhändlerlehre und arbeitete dann in der Buchhandlung Kuppitsch in Wien. Oskar Deutschländer war Mitglied des KJV von 1920 bis 1923, Bildungsobmann des KJV in Wien-Alsergrund und Leiter des "Reichsliteraturbetriebes" der KPÖ. Von 1923 bis 1930 lebte er in Solingen, wo er eine Buchhandlung leitete, war Mitglied der KPD 1923-1930 und Leiter des Literaturvertriebs der KPD. Nach der Rückkehr nach Wien wurde er in die KPÖ überführt, Ortsgruppe Hadersdorf-Weidlingau (bei Wien). In Österreich arbeitete Oskar Deutschländer 1930/31 für den geheimen jugoslawischen Apparat der Roten Hilfe und als zentraler Funktionär des Bundes der Freunde der Sowjetunion. Von 1931 bis 1933 war er für einen im Kaderakt nicht näher bezeichneten "Apparat" tätig, also wahrscheinlich Agent des sowjetischen Geheimdienstes. Anfang 1933 wurde er nach Moskau kommandiert, wo er als Redaktionssekretär des Komintern-Organs Deutsche Zentral-Zeitung (DZZ) arbeitete. Die Kaderüberprüfungskommission der KPÖ in Moskau schätzte Oskar Deutschländer 1937 positiv ein und empfahl, dass er in der UdSSR bleiben und in die VKP (b) überführt werden sollte. Am 15. Februar 1938 wurde Oskar Deutschländer verhaftet. Bei den Verhören beschuldigte man ihn der Spionage, zusammen mit Leopold Kraus. In der Anklageschrift hieß es, Deutschländer führe "einen Lebensstil, der ihn der Spionage verdächtig mache". Am 26. Juli wurde er zum Tode verurteilt und am 13. August 1938 in Butovo bei Moskau hingerichtet. Seine Frau Ida und seine Tochter Erika, geb. 1928, lebten später in Leipzig. Quelle: RGASPI, GARF, lists.memo.ru, DÖW Anmerkung:
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