Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Lauschmann Josef
Name russisch: Лаушман Иосиф Иванович Geboren: 17.03.1891, Wien Beruf: Schmied Letzter Wohnort in Österreich: Wien Ankunft in Russland/Sowjetunion: 25.02.1932 Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Birjulevo, Stalinsk (Novokuzneck) Verhaftet: 21.03.1938, Moskau Anklage: konterrevolutionäre Agitation, Spionage Urteil: 17.11.1939, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises, Freilassung Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration Schicksal: freigelassen Kurzbiografie: Der Schmied Josef Lauschmann wurde 1891 in Wien geboren. Da er in einem Rüstungsbetrieb der k.u.k. Armee arbeitete, wurde er im Ersten Weltkrieg nicht einberufen. Ab 1922 war er Mitglied der KPÖ; als er 1932 ohne Genehmigung der Partei aus Österreich ausreiste, wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Wegen Arbeitslosigkeit bemühte er sich um ein Einreisevisum für Russland, das er mit Unterstützung seines bereits in Russland lebenden Bruders Franz Lauschmann auch erhielt. Im Februar 1932 fuhr er zusammen mit seiner Frau nach Moskau und erhielt einen Arbeitsplatz im Moskauer Kaganovič-Kugellagerwerk Nr. 1, wo er bis zu seiner Verhaftung am 21. März 1938 arbeitete. Er wohnte in Birjulevo, das damals noch außerhalb der südlichen Stadtgrenze von Moskau lag, weil seiner Frau die Niederlassung in Moskau nicht gestattet wurde. Ebenso wie sein Bruder Franz wollte er schon 1934 aus Gesundheitsgründen nach Österreich zurückkehren, worüber er auch die KPÖ-Vertretung in Moskau informierte, und zwar in einem Schreiben aus Stalinsk (Novokuzneck), wo er vorübergehend arbeitete. Kontakt hatte er vor allem zu österreichischen Schutzbündlern, die ab 1934 ebenfalls im Kaganovič-Kugellagerwerk arbeiteten: Ferdinand Eygruber, Stefan Findits und Karl Hübsch. In den Verhören "gestand" Josef Lauschmann, dass er – von Karl Hübsch angeworben – seit 1936 Spionage etc. betrieben habe, später widerrief er dieses Geständnis. In seinem Fall befand die Militärstaatsanwaltschaft am 17. November 1939, dass keine Beweise für Spionage vorhanden und auch die Vorwürfe antisowjetischer Agitation angesichts der schlechten Russischkenntnisse Lauschmanns nicht haltbar seien, sie ordnete daher die sofortige Freilassung Lauschmanns (nach mehr als eineinhalb Jahren in der Taganka) an. Josef Lauschmanns Bruder Franz Lauschmann, geb. 1902 in Palfau (Bezirk Liezen) in der Steiermark, war von Beruf Dreher. Er fuhr mit seiner aus Russland stammenden Frau 1930 in die Sowjetunion, arbeitete in Stalinsk und Zaporož'e und kehrte Ende Juni 1937 aus der Sowjetunion nach Österreich zurück. Quelle: RGASPI, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), lists.memo.ru Anmerkung:
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