Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Emanuel Michal © Foto: DÖW |
Name: Michal Emanuel
Name russisch: Михал Эмануил Вацлавович Geboren: 08.08.1904, Klattau (Klatovy, Böhmen) Beruf: Kellner, Chauffeur Letzter Wohnort in Österreich: Wien Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934 Wohnorte in der Sowjetunion: Gor'kij, Char'kov Verhaftet: 20.09.1937, Gor'kij Anklage: Spionage, Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation Urteil: 04.12.1937, Sonderberatung (OSO), Ausweisung; 11.11.1938, Trojka, 10 Jahre Lagerhaft; 11.01.1941, Sonderberatung (OSO), Ausweisung Rehabilitiert: 1989 Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert Kurzbiografie: Emanuel Michal, geboren 1904, stammte aus Klattau (Klatovy) in Böhmen und lebte in Wien, wo er wahrscheinlich als Kellner oder Chauffeur beschäftigt war. Er war Mitglied der SDAP und des Schutzbundes ab 1930 und nahm im Februar 1934 an den Kämpfen in Wien-Stadlau teil. Michal trat nach der Flucht in die Tschechoslowakei der KPÖ bei. Mit dem zweiten Schutzbundtransport gelangte er im Juni 1934 nach Russland, wo er in Gor'kij im V. M. Molotov-Autowerk als Chauffeur Beschäftigung fand. Wegen seines "antisozialen" Benehmens wurde Michal 1935 aus dem Schutzbund-Kollektiv ausgeschlossen. Auf Arbeitssuche kam er nach Char'kov, er kehrte dann wieder nach Gor'kij zurück. Der österreichische Kaderreferent Hans Täubl schickte im April 1937 ein vernichtendes Kaderurteil über ihn an den NKVD. Michal suchte im Juni 1937 bei der österreichischen Gesandtschaft um einen Reisepass für die Rückkehr nach Österreich an. Am 20. September 1937 wurde er verhaftet und am 4. Dezember 1937 zunächst nur zur Ausweisung verurteilt, zu der es aus unbekannten Gründen nicht kam. Am 11. November 1938 wurde Emanuel Michal schließlich zu zehn Jahren Lagerhaft wegen Spionage und konterrevolutionärer Aktivitäten verurteilt. Dieses Urteil wurde am 11. Jänner 1941 aufgehoben, Michal wurde des Landes verwiesen und am 28. Jänner 1941 nach Deutschland abgeschoben. Quelle: RGASPI, ÖStA, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), lists.memo.ru Anmerkung:
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