LISTE

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

Name: Penninger August
Name russisch: Пенингер (Пеннингер) Август Августович
Geboren: 24.06.1912, Eberschwang (Bezirk Ried im Innkreis, OÖ)
Beruf: Dreher, Schlosser
Letzter Wohnort in Österreich: Steyr (OÖ)
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934
Wohnorte in der Sowjetunion: Gor'kij
Verhaftet: 20.09.1937, Gor'kij
Anklage: Spionage
Urteil: 04.12.1937, Sonderberatung (OSO), Ausweisung; 16.10.1938, Sonderberatung (OSO), Urteil aufgehoben; 11.11.1938, Trojka, 10 Jahre Lagerhaft
Gestorben: 27.02.1939, Gor'kij
Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: in der Haft umgekommen
Kurzbiografie: August Penninger wurde 1912 in Eberschwang im Bezirk Ried im Innkreis als Sohn eines Eisenbahners geboren. Ab Oktober 1926 lernte August Penninger Schlosser und Dreher in den Steyr-Werken, im November 1929 wurde er entlassen. Arbeitslos und ohne Anspruch auf Unterstützung ("ausgesteuert"), ging er auf Wanderschaft. Penninger war Mitglied der SDAP ab 1925, dann auch des Schutzbundes, bis er 1930 eine öffentliche Erklärung über seinen Austritt aus der SDAP abgab. Er war dann Mitglied des KJV 1931-1933, ab 1934 der KPÖ. Im Februar 1934 nahm er an den Kämpfen in Steyr teil. Aufgrund einer Operation wegen Blinddarmentzündung wurde er nicht verhaftet. Aus Angst vor einer drohenden Verhaftung flüchtete er im März 1934 in die ČSR und gelangte mit dem zweiten Schutzbundtransport im Juni 1934 nach Russland. Am 22. Jänner 1935 wurde Penninger vom österreichischen Staat ausgebürgert. Er arbeitete in der Autobusabteilung des Autowerkes in Gor'kij und hatte aufgrund der langjährigen Arbeitslosigkeit in Österreich Schwierigkeiten, sich dem Arbeitstempo anzupassen. Das Schutzbund-Kollektiv charakterisierte ihn negativ, u.a. weil er angeblich nach Österreich zurückkehren wollte. Penninger wurde am 20. September 1937 verhaftet und der Spionage beschuldigt. Am 4. Dezember 1937 wurde er vorerst nur zur Ausweisung verurteilt. Das Urteil wurde am 16. Oktober 1938 aufgehoben; am 11. November 1938 wurde er zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Penninger starb am 27. Februar 1939 im Gefängnisspital von Gor'kij.
Quelle: Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), ÖStA, RGASPI, lists.memo.ru, Parteiarchiv der KPÖ
Anmerkung: