Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Wurm Johann
Name russisch: Вурм Иоган Матвеевич Geboren: 13.10.1905, Wien Beruf: Schlosser, Mechaniker Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926 Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan), Petropavlovsk (Kasachstan) Verhaftet: 26.08.1937, Petropavlovsk Anklage: Spionage, Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation Urteil: 14.11.1938, 25 Jahre Lagerhaft Gestorben: 13.08.1939, Gulag Rehabilitiert: 16.11.1993, Generalstaatsanwalt der Republik Kasachstan Emigrationsmotiv: Uhlfeld-Kolonie Schicksal: im Lager umgekommen Kurzbiografie: Der Mechaniker Johann Wurm wurde 1905 in Wien geboren. Zusammen mit der von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, organisierten Auswanderergruppe nach Kasachstan gelangte Wurm im März 1926 in die Sowjetunion. Wie lange Wurm in der Uhlfeld-Kolonie tätig war, ist nicht bekannt – viele Mitglieder verließen die Kommune bereits vor der offiziellen Auflösung im März 1927. Bis zu seiner Verhaftung arbeitete Wurm in Petropavlovsk als Mechaniker in einer Autogarage des regionalen Bautrusts. Der kasachische NKVD übermittelte die Anklage an das Politbüro (Stalin, Molotov, Ždanov), das am 12. September 1938 anordnete, Wurm durch das MKOG (Militärkollegium des Obersten Gerichts) zum Tode zu verurteilen. Die schließlich am 14. November 1938 wegen Spionage und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation verhängte höchste Gulagstrafe von 25 Jahren verbüßte Wurm teils auf den Soloveckij-Inseln, wo er am 13. August 1939 (wahrscheinlich an Skorbut) zugrunde gegangen ist. Quelle: ÖStA, RGASPI, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), lists.memo.ru Anmerkung: Zur Uhlfeld-Kolonie s. McLouhglin/Schafranek/Szevera: Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945.- Wien 1997, S. 49-69.
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