Das KRUMMHORN ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und Windkapsel, in der das Blatt frei schwingt. Es kann in der Regel, zumindest in der klassischen Bauweise, nicht überblasen werden, hat also nur einen Umfang von einer Oktave. Es gibt Krummhörner vom Exilent (Kleindiskant, c'') bis zum Großbaß (C, extendiert bis GG), auch als D-, G- oder B-Instrumente. Sie eignen sich sehr gut für das Spielen im Freien. Im Zusammenspiel klingen Krummhörner fantastisch, sind aber wegen der Intonation extrem schwer zu spielen. Wenn man experimentieren will, kann man Krummhörner allerdings durchaus überblasen, in die Duodezime wegen der zylindrischen Bohrung- ein Tip, den ich Soenke Kraft verdanke. Voraussetzungen sind ein hartes Rohrblatt und zwei Klappen für den linken Daumen und Zeigefinger - beides moderne Zugaben. Es lassen sich etwa 3 Töne definierter Tonhöhe (Griffe wie die tiefsten Töne, aber linker Daumen bedeckt nicht nur das Daumenloch, sondern öffnet auch gleichzeitig Daumenklappe) erzeugen. Bei entsprechend hartem Rohr (natürlich nicht zu hart für die "normalen" Krummhorntöne), lassen sich auch noch diverse hohe "Quietschtöne" ähnlich wie auf dem Saxophon erzeugen. Da jedoch alle Überblastöne auf dem Krummhorn deutlich anders als die Töne der Grundskala klingen, ist dies eher etwas für experimentelle Musik.
Quelle: http://www.tandaradey.de/instrum.htmDer POMMER ist der Vorläufer unserer heutigen Oboe. Wie der Dulcian wird auch der Pommer in verschiedenen Stimmlagen (von Sopran bis Bass) gebaut. Der Klang ist oboenähnlich und scharf. Wegen der großen Lautstärke, die man auf ihnen erreichen kann, sind die Pommer besonders für Freiluft-Musiken geeignet. Der Sopranpommer wird auch als Schalmei bezeichnet. Tonumfänge: Schalmei: c1-a2 Altpommer: f-d2 Tenorpommer:c-a1 Basspommer: f-d1 Der POMMER ging um etwa 1400 aus der Schalmei hervor, hat eine geringere konische Bohrung als diese und wird zumeist mit Klappen und einer Fontanelle versehen. Er hat einen "höfischen Klang" und ist erhältlich in verschiedenen Grundtönen von Kleindiskant (a') bis Großbaß (F). Obwohl BOMBARDE eigentlich ein Synonym für Pommer ist, verwendet man den Begriff meist nur für die sehr lauten und schrillen Diskant- und Klein-Diskant-Instrumente, die meist einer Schalmei oder einer Zurna ähnlich sehen . Wenn man dieses Klang hört, kann man sich fragen, ob der Duden mit seiner Herleitung des Wortes "bombastisch" (vom "zum Auswattieren von Jackets verwendetes Baumwollgewebe") recht hat oder ob sich der Begriff nicht vielleicht doch auf die Bombarde bezieht...
Eine CORNAMUSE ist ein "gerades" Krummhorn, im Klang ist sie etwas weicher und voller. Sie ist nicht sehr laut und gut für das Zusammenspiel mit Blockflöten geeignet; für das Spielen im Freien ist sie meistens zu leise. Die Intonation ist ähnlich schwer wie bei Krummhörnern. Es gibt auch Cornamusen als C-, F- und G-Instrumente, von Sopran (c') bis zum Großbaß (C).
Cornamuse: Von diesem Instrument gibt es leider keine exakte bildliche Überlieferung. Das was auf dem nebenstehenden Bild mit Nummer 7 als Kortholt beschrieben wird, ist aber ein enger Verwandter. Die C. wird als "gerades Krummhorn" beschrieben, d.h.: Wie beim Krummhorn, gibt es auch hier als Klangerzeuger das Doppelrohrblatt, welches nicht direkt im Mund sondern über eine Windkapsel angeblasen wird. Der grosse Unterschied zum Krummhorn ist in der Form zu suchen, Die C. ist gerade und bietet dem Musiker daher auch die Möglichkeit, den Schalltrichter während des Spiels auf dem Knie aufzustützen und dadurch einen gedämpften, leiseren Ton zu erzeugen. Cornamusen werden in den Stimmungen Sopran, Alt, Tenor und Bass gebaut. Im Französischen bezeichnet man mit "cornemuse" die Sackpfeife und das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn bei genauerem Hinsehen erkennt man schnell, dass die Spielpfeifen des Dudelsacks nichts anderes als Cornamusen sind.
Cornamuse: (Aerophon mit Doppelrohrblatt und Windkammer)Die Cornamuse ist ein Renaissanceinstrument und wie die Schalmei wird sie mit einem Doppelrohrblatt zum klingen gebracht. Entscheidender Unterschied ist die "Windkapsel" in der das Blättchen sitzt. Bei der Schalmei bläst der Spieler direkt das Blatt an, bei der Cornamuse bläst er in eine Kammer hinein. Die Luft durchströmt die Kammer und bringt das darin befindliche Doppelrohrblatt zum Schwingen. Es ist wohl keine "original" Cornamuse erhalten, moderne Nachbauten beziehen sich alle auf Abblidungen von Michael Praetorius in seinem instrumentenkundlichen Werk "Syntagma Musicum" von 1618. Aufrgrund ihrer mangelhaften Klangqualität und beschränkten Tonumfanges (None) wurde sie im Barock von besser spielbaren Instrumenten verdrängt. Der Klang ist vergleichbar mit dem eines Krummhorns, jedoch ein wenig zarter.
Ein ZINK ist im Anblasen der Trompete, in der Griffweise den Flöten ähnlich. Neben der Verwendung als Ensemble- und Soloinstrumente dienten die sowohl gebogen als auch gerade gefertigten Zinken zur Unterstützung von Chorstimmen. Der schlangenähnlich geformte Baßzink (Umfang C - c', Abb. rechts) wird auch SERPENT genannt und wurde angeblich 1590 von Edmé Guilleame, einem Priester aus Auxerre, erfunden. Es diente zunächst der Unterstützung der Bässe im Kirchengesang, später als Baßinstrument in Militärkapellen und in Orchestern, so 1842 in Richard Wagners "Rienzi". Inzwischen wird seine Rolle in Orchestern von der Tuba übernommen.
Quelle: http://www.tandaradey.de/instrum.htm
Zink: (Aerophon mit Kesselmundstück) Der Zink ist als eines der vielseitigsten
Blasinstrumente des 16./17. Jahrhunderts bekannt. Er sieht aus wie eine große
Flöte und wird zum Großteil auch wie eine gegriffen. Allerdings wird er durch
ein Kesselmundstück angeblasen, wie es z.B. von Trompeten oder Posaunen bekannt
ist. Klanglich wird ihm nachgesagt, daß er im Ensemble gespielt nur schwer von
der menschlichen Stimme zu unterscheiden ist. Es gibt verschiedene Arten des
Zinks: Den Krummen Zink (wie der Name sagt...gebogen), den stillen Zink , den
geraden Zink und den Serpent. Obwohl der Serpent (bis 2,5 Meter lang) nicht
zur Familie der Zinken gehört, wird er immer wieder gerne als Basszink
eingesetzt.
Quelle:
http://www.duivelspack.de.htm
Die Gambe Ein bißchen Geschichte eigtl. Viola da gamba, mit den Beinen statt vom Arm (da braccio) gehalten. Nachdem die gestrichenen vihuela den Weg von Spanien nach Napoli gegen Ende des 15. Jahrhunderts gefunden hatte, gewann die Gambe bald in ganz Italien - und von da aus auf dem übrigen Kontinent und in England - Anerkennung als optimaler Gesangbegleiter, entweder einer Solostimme in kürzeren Vokalgenren (wie frottole, strambotti, laude) oder als Verdoppelung oder Ersatz von Singstimmen in Madrigalen, canzonette, usw. "Für sowohl Gamben wie Singstimmen geeignet" behauptete manch ein Notendruck. Das Griffbrett wird wie bei Laute und Gittare durch Bünde eingeteilt. Sie bezeichnet eine Familie von 6-seitigen Streichinsrumenten, die aus der Gruppe der Violen hervorging und im 16. und 17. Jahrhundert besonders im Streichorchester und in der Kammermusik, aber auch solistisch ihre Blütezeit hatte. Wie andere Instrumente der Renaissance wurde die Gambe zu einer Familie entwickelt, die mindestens drei Größen zählte, um den ganzen nötigen Tonumfang unterzubringen. Sechs Saiten, in Quarten und einer Terz gestimmt, wurden ihre Norm und gaben die Möglichkeit, akkordisch zu spielen wie bei ihren gezupften Verwandten. Dies war besonders nützlich im Solorepertoire, das den größeren Gamben meist zugedacht war. Frühe Publikationen deuten auf verhältnismäßig weitentwickelte Spielfertigkeit des Musikers hin. Gelegentlich werden alle drei der folgenden Gambentypen mit Beispielen aus der entsprechenden Solomusik vorgeführt. Frühitalienische Gamben Die ersten Notendrucke mit Musik für Gamben sind um 1500 erschienen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts hatte sich das instrumentale recercare gut etabliert - Werke von ansehnlicher Länge, die oft über mehrere Themen aufgebaut waren. Allein der Tonumfang der Stimmen lässt Ausführung auf Gamben vermuten. Es gibt nur ganz wenige Zeugnisse von den frühesten Gamben; doch ist eine Anzahl von Instrumenten, die um 1600 gebaut sind, erhalten geblieben. Die Kreidezeichnung von einem venezianischen Modell trägt das Datum 1591; Instrumente dieses besonderen Typus waren bestimmt früher bekannt! Instrumente dieser Art, mit Baßsaiten aus mehreren Darmsaiten wie ein Seil gewunden und Bögen gehalten wie in den Abbildungen, zeichnen nach unserer Erfahrung die Linien der Polyphonie besonders durchsichtig und sind auch dazu geeignet, die schnellen Passagen auszuführen, die für die Diminutionskunst (Ausschmückung der melodischen Linie durch kleinere Notenwerte wie bei Diego Ortiz veranschaulicht) erforderlich sind. Englische Gambenmusik ±1600 Möglicherweise das reichhaltigste Ensemblerepertoire ist das in England komponierte für Gambenconsort, das weit und breit in gesellschaftlichen Versammlungen und Hauskonzerten genossen wurde. Auch Musik für Sologambe und Duo wurde gepflegt, mit und ohne Begleitung. Die Erläuterungen von Simpson hinsichtlich Bogen- und Körperhaltung weisen uns die Richtung. Unten wird die Klangfülle mit dicken, aber flexiblen Baßsaiten abgerundet. Deutsche Gambe Jahrgang 1700 Wir verfügen über ein herrliches Originalinstrument vom Tielke-Mitarbeiter Meinertzen, vorbildlich für die Aufführung von Solo- und Kammermusik von Händel, Hacquart, Bach, Telemann. (Zu dieser Zeit hatten mit Metall umsponnenen Saiten im Baß Fuß gefaßt.)
Quelle: http://www.geigenbauer.net/news.htmDie Viola da Gamba (ital.: Kniegeige) hat ihren Ursprung wohl im Spanien des 16. Jahrhundert. In Italien fand man dieses Instrument gegen Ende des 16. Jh. an Höfen, die in enger Verbindung mit Spanien standen. Als Melodie- aber auch Akkordinstrument steht sie in ihrer Entwicklung der Laute und Vihuela nahe. Das 6-7 saitige Instrument wurde bald in "Familien" gebaut. In der Tradition der Vokalmusik stehend wurden die Gamben zunächst vorwiegend als Consort-Instrument eingesetzt. Ebenso waren sie aber auch für virtuose Solomusik ausgelegt, worauf frühe Lehrwerke hinweisen. (Ganassi, 1542; Ortiz, 1553) Während England bis zum Ende des 17. Jh. das Gamben-Consort pflegte, stand zu Beginn der Barockzeit in Frankreich und Deutschland vor allem die solistische Musik für Bassgambe im Vordergrund.
Quelle: http://www.music-newborn.dk/g_viol_htma