TORODIAL 55 der Firma WAVEFrontiers

 

Schon der erste Bericht zu dieser Antenne (TELE-satellit, 04-05/2001) liess die Branche aufhorchen.Immerhin versprach der Hersteller Wavefrontier den Empfang von bis zu 10 Satelliten mit einer Antenne. Und das ohne Motor. Die Form eines normalen Offset- oder Primefocus-Spiegels erlaubt einen Brennpunkt. Auch dann, wenn insgesamt drei LNBS betrieben werden, so sind zwei von ihnen im Offset. Das Resultat ist eine verminderte Verstärkung. Eine Toroidal.Antenne dagegen verfügt über eine Brenpunkt-Linie. Jedem LNB wird diesselbe Verstärkung zugeführt. Der nur 53.2cm x 66.8cm Haupt-reflektor und der 25.3cm x 49.7cm grosse Subreflektor sollen somit mehre 55cm Einzelantennen mit einer Verstärkung von jeweils 35.1 dB (12.5 GHz) ersetzen.

 

Die Installation

Die der Redaktion zur Verfügung gestellte TOROIDAL 55 war ein erstes Muster des Herstellers. Eine nicht allzu grosse Box beinhaltete alle notwendigen Teile der Antenne. Nur die LNBs und ein geeigneter DisEqC-Schalter fehlten. Der Sat-Shop München lieferte die Konverter und den Schalter. Da man in der Redaktion Wert auf Qualitäts-LNBs legte, wurden die neuen Cambridge-Modelle ausgewählt. Daß diese Wahl sich später als falsch herausstellte, hat nichts mit der Qualität der Konverter zu tun, sondern mit ihrer Bauform.

Der Zusammenbau der Antenne war recht einfach, auch wenn damals noch eine Anleitung fehlte. Beim Antennen-Mount hat der Hersteller nicht an den Zubehör-Handel gedacht, denn wer liefert heute noch Antennenfüße mit einem Durchmesser von 38 mm? Hier wäre eine etwas großzügigere Mastaufnahme wünschenswert.

Zwei Support-Arme laufen hinter dem Hauptreflektor nach vorn und tragen den Subreflektor. Zwischen den beiden Reflektoen läuft eine leicht gekrümmte Schiene mit Gradeinteilung, auf der die LNBs ihren Platz finden.

Die Schiene wird ebenfalls durch die Supportarme getragen. Da sie jedoch etwas höher angebracht ist, ruht sie auf PlastiksockeIn. Diese sind von unten mit dem Arm verschraubt. Die Befestigung der Schiene auf den Sockeln erfolgt durch simple Schrauben ohne Mutter, die sich in einem Loch im Plastiksockel festsetzen sollen. Das geht beim ersten mal noch gut, doch sollte es aus irgendeinem Grund zur erneuten Montage kommen, sind Löcher ausgeleiert und müssen aufgefüllt werden. Hier wäre eine feste Metallverbindung eindeutig besser.

Ein weiteres Problem können lange LNB‘s (z.B. Philips oder Cambridge) sein. Die beiden Supportarme hinter dem Hauptreflektor müssten eine Ausbuchtung auf LNBHöhe nach hinten haben. Wie es der Teufel will, landeten die LNBs für ASTRA 1 und EUTELSAT W3 genau vor diesen Armen und konnten auf Grund ihrer Länge nicht genau montiert werden. Der Wechsel zu extrem kleinen LNBs in LForm war dann erfolgreich. Leider wurden bei diesem ersten Muster nur vier LNB-Halterungen mitgeliefert. So musste im Test etwas improvisiert werden und öfter mal die Position der einzelnen Konverter verändert werden.

 

Antennen-Ausrichtung

Eine mitgelieferte Grafik zeigte alle Satelliten (im Testfall für Mitteleuropa) und den ehrlichen und korrekten Hinweis welche Satelliten für den Empfang mit einer 55cm-Antenne geeignet sind und welche nicht. Ein ebenfalls beigefügter Filmstreifen wurde über die Grafik gelegt und schon war abzulesen, welche Satelliten in der Region empfangbar sind. Hier wird das System der ToroidalAntenne schnell erkennbar, In den Empfangsbereich fallen nur Satelliten die sich innerhalb einer Elevations-Toleranz von 30 befinden. Das limitiert deutlich die angegebene Zahl von 10 Satelliten. Im Testgebiet waren es tatsächlich theoretisch 10 erreichbare Positionen zwischen ASTRA-2 und TELECOM 2A.

Immerhin ein Bereich von 36~ (40 sind möglich), doch zum Teil sind die schwächeren Satelliten nur schlecht oder gar nicht empfangbar und zum anderen setzen die 10 Satelliten ein 30-Spacing voraus. Die LNBBefestigungen sind zwar für den 30-Abstand vorgesehen, doch die Feedkappen sind in der Regel etwas größer und kommen sich so gegenseitig ins Gehege. Ein 40-Spacing ist allerdings realistisch.

Im Testgebiet (480N / 12~O) wurde der HOTBIRD im ersten Test als mittlerer Satellit gewählt und rechts und links davon die Konverter für ASTRA 1, SIRIUS und TELECOM 2 installiert. Die Azimuth-Einteilung auf der LNB-Schiene kommt in ihren Abständen mit dem tatsächlichen Abstand der einzelnen Satelliten in Graden überein. So sind die einzelnen Positionen für die LNBS in Minuten gefunden. Nach Einstellung der Grundelevation musste die Antenne nur noch vorsichtig nach Süden anusgerichtet werden, bis das Antennenmessgerät ein brauchbares Signal vom HOTBIRD anzeigte. Die restlichen drei Satelliten waren ebenfalls optimal ausgerichtet und es bedurfte keiner Korrektion.

Die erreichten C/N-Werte lagen für ASTRA und HOTBIRD - je nach Transponder - zwischen 9 und 10 dB. SIRIUS fällt im Süden Deutschlands nicht so ganz stark ein und so musste man sich mit einem C/N von 8 dB begnügen. Beim TELECOM 2 A waren es dann wieder 9 dB. Das sind eigentlich für den privaten Empfang vertretbare Werte. Eine weiterer Test erforderte die Umpositionierung der LNBs, da nun AMOS, TELECOM 2A, SIRIUS und TELSTAR 12 empfangen werden sollte. TELSTAR war als nicht empfangbar gelistet, doch im Testgebiet war er dann immer noch mit einem C/N-Wert von 7 dB empfangbar. Bei den anderen Satelliten schwankten die Werte zwischen 8 und 9 dB. Je weiter man von seiner eigenen Position nach Osten oder Westen geht, desto steiler fallen die Elevationswerte der einzelnen Satelliten ab und somit würde zum Beispiel der TURKSAT nur noch einen weiteren Partner - nämlich den EUROPE*STAR - finden. Nicht so bei der TOROIDAL 55. Hier wird der Spiegel in sich selbst gedreht, um ihn der steilen Elevationskurve anzupassen und schon sind wieder alle stärkeren und 400 Azimuth-Bereich positionierten Satelliten empfangbar.

 

Fazit

Die TOROIDAL 55 ist eine wirkliche Innovation. Gerade wenn man mehre DTHSatelliten östlich und westlich der eigenen Südposition empfangen möchte, ist sie selbst der billigsten Drehanlage überlegen. LNBs kosten heute sehr wenig Geld und so werden sich preislich beide Anlagen-Typen angleichen. Bei der TOROIDAL entfällt jede Mechanik, die irgendwann ihren Geist aufgibt. Noch wichtiger ist die fehlende Geräuschentwicklung. Und kommt mal ein neuer Satellit im Einzugsbereich hinzu, so ist man für etwa 20 Euro für ein LNB dabei. Vorausgesetzt natürlich, man hat den richtigen DiSEqC-Schalter. Zu bemängeln ist der Zwang nur Lförmige LNB‘s nutzen zu können und die Verwendung von etwas instabilen Plastikteilen. Der Hersteller versicherte jedoch, es werde daran noch gearbeitet. Bei Redaktionsschluss war leider die zugesagte TOROIDAL 90 noch nicht eingetroffen. Sie soll einen wesentlich erweiterten Azimuth-Bereich haben und immerhin mit einer gleichmäßigen Verstärkung von 39.1 dB bei 12.5 GHz aufwarten.

PrOfile 55

Hersteller:

Wavefrontier Co., Ltd., Seoul/Korea

Fax:

82-2 -5161605

Homepage:

www.wavefrontier.com

Modell:

TOROIDAL 55

Funktion:

Antenne zur Aufnahme mehrerer

LNB ‘s mit Subreflektor

Maximale Anzahl LNB s:

10

Verstärkung:

35.1 dB bei 12.5 GHz

Empfangsbereich:

10.95-12.75 GHz

Effizienz:

63-70,5%

Windbelastung:

Max. 40m/sec.

Azimuth:

/- 20 Grad (total 40 grad)

Elevetion:

0-90 grad