Liebe Familie
Winkler,
auch heuer habe ich wieder zwei der verlockenden Angebote angenommen, die
eigentlich ohne mein Zutun bei mir eintrudeln.
Im Frühjahr habe ich einen Tausch mit einer Familie in Calgary gemacht. Ich
hatte meine beiden Tauschpartner in Schwechat vom Flughafen abgeholt und
dadurch hatten wir die Möglichkeit, uns schon vorab kennen zu lernen. Dann
ging mein Flug nach Calgary. Ich wurde von Freunden der Bonards abgeholt und
zu meinem Tauschhaus chauffiert. Es war ganz toll mit Wohnzimmer mit Kamin
und elegantem Salon, 3 Badezimmer, eines davon mit Yacuzzi, ein
Fernsehzimmer und eine Kinoanlage im Partykeller. Das Tauschauto war ein
silbergrauer Pontiac, der mich zu all meinen Zielen, meist den Nationalparks
gebracht hat.
Die Familie Bonard war so aufmerksam, mir sogar die gültige
Jahreseintrittskarte für die kanadischen Nationalparks dazulassen und hatte
eine Menge von interessanten Ausflugstipps parat. Außerdem "kümmerten" sich
die Freunde und Familienangehörigen meiner Tauschfamilie regelmäßig um mein
Wohlergehen. Das hat natürlich meinen bisher eher dürftigen
Englischkenntnissen sehr gut getan.
Die Autofahrten zu den Nationalparks waren sehr entspannend, weil die
kanadischen Fahrer sehr rücksichtsvoll unterwegs sind. Hin und wieder stehen
ein paar Autos am Straßenrand. Hier tut man oft gut, ebenfalls stehen zu
bleiben, weil die Chance, Master Bär oder eine Herde von Mohse zu sehen,
recht gut sind.
Keiner ist ungehalten, wenn man an den Straßenrand fährt, um die umwerfende
Landschaft - im Fall Canada - die Rocky Mountains - näher zu betrachten.
Es war ein sehr schöner Urlaub und sicher nicht mein letzter Besuch in
Kanada. Danke nochmals meiner Tauschfamilie, dass sie über ein kleines
Missgeschick, das mir passiert ist, nicht böse waren.
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Im Sommer habe ich einen Tausch mit einer Singlefrau in Boston gemacht. Ein
Erlebnis war der Independence-Day am 4. Juli, der ganz super und stilvoll
gefeiert wurde. Meine Tauschwohnung lag in erstklassiger Lage nahe dem
Charles-River. Dort lagerten sich alle die feiernden People, es gab
Musikkapellen, natürlich eine Menge Imbiss-Stände und zum Abschluss ein
tolles Feuerwerk. Boston ist eine sehr interessante Stadt mit wunderschönen
Häusern und vielen Grünflächen.
Auch meine Tauschwohnung lag in einem schönen Gebäude und teppichbezogene
Stufen führten in die oberen Stockwerke.
Meine Tauschpartnerin stellte mir auch noch ihr Ferienhaus an einem See in
Maine zur Verfügung. Auch hier habe sich die Nachbarn Sue und David
liebevoll um mich gekümmert. Zum ersten Mal im Leben bin ich Kajak gefahren
und habe sehr viel Spaß daran gefunden. Mit meinem Mietwagen fuhr ich
anschließend noch weiter nördlich bis zur kanadischen Grenze und durchquerte
dann bei der Rückfahrt auch Vermont, ehe ich wieder nach Boston
zurückkehrte.
Der Weg zum Boston-Airport ist äußerst schlecht beschildert. Man muss schon
fast dort sein, um hinzufinden. In meinem Fall habe ich mich von einem Taxi
eskortieren lassen und damit viel Stress ausgeschaltet.
Zuhause war auch alles in Ordnung und ich kann diese Art, hochwertig und
kostengünstig Urlaub zu machen, wirklich nur empfehlen.
Ich bin bereits für 2008 fix "ausgebucht".
Liebe Grüße an die Familie Winkler.
Mfg.
Brigitte Pratsch-Göschl
Wien, 2007
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