Ein Traum überlebt jede Wirklichkeit.

Gar nicht eilig hatten wir es, unseren "Traum von der Insel" zu verwirklichen. Schon seit gut zwei Jahrzehnten schwärmen meine Frau Margit und ich von der "Insel des Regenbogens" Irland. Wir schenkten einander Bücher über die grüne Insel, sammelten irische Märchen und natürlich die Ansichtskarten, welche uns Freunde von Urlaubsreisen aus der Insel der Heiligen schickten.

"Zu weit", "zu teuer", "einfach unmöglich mit vier Kindern", so lauteten unsere Begründungen (oder waren es Ausflüchte?), die uns solange den Traum   bleiben ließen. Dann stolperte ich bei der Suche nach einer englischsprachigen Austauschfamilie für eines unserer Kinder über den Katalog von Intervac. Das ist nicht etwa ein Reisebüro, sondern einfach eine Art Börse, über die man (selber) den gegenseitigen Tausch von Häusern bzw. Wohnungen für den Urlaub oder einfach auch nur einen Jugendaustausch organisieren kann. Die lange Erfahrung des internationalen Vereins ist zugleich eine gewisse Garantie für die Seriosität des Unterfangens. 

Eine verblüffend einfache Urlaubsidee.
Angesichts von hunderten von Haus- und Wohnungstausch- Interessierten in Irland war es dann nicht mehr weit zum Gedanken: 
wenn uns die Unterkunft praktisch nichts kostet, würden ja die höheren Reisekosten wieder wettgemacht, und wir könnten statt wie sonst meist ein Ferienhaus in den Vorarlberger Bergen zu mieten mit den Kindern nach Irland fliegen.

 

Die Bedenken, einer "wildfremden" Familie für drei Wochen im Gegenzug unser Haus zu überlassen,  wurden beiseite geschoben. Denn eigentlich liegt die Idee doch auf der Hand: warum nicht die im Urlaub nicht benötigte Wohnung ganz einfach mit jemandem zu tau- schien, der Tapetenwechsel aus der Gegenrichtung sucht?
Spannende Wochen des Briefwechsels und Telefonierens folgten, mein etwas eingerostetes Englisch wurde wieder geölt. Wir tauschten für drei Wochen unsere  Häuser und Autos.

Traum und Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit hat den Traum "Irland" eingeholt. Mit tausend Eindrücken sind wir zurückgekehrt......Was uns geblieben ist von unserer Irlandreise ist die Begeisterung für ein Land mit einem herb-herzlichen Charme und vielen scheinbaren Widersprüchen.
Unser Fazit: das Geheimnis Irland ist noch längst nicht ausgelotet. Der Traum lebt.

Erschienen im Kirchenblatt für Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich. Gekürzte Wiedergabe.
Autor: Dr.Reinhart Maier, Pressereferent  Diözese Vorarlberg.

 

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