MOZART SELLS
A 2005, 66 sek., 35mm, 1:1,85
Filmclip für die Reihe The Mozart Minute,
Wiener Mozartjahr 2006

Die Mozart-Industrie setzt auf Dauerauswertung des Event-Labels W.A.M. im Verbund mit der mythischen Eigendefinition der Republik als "Musikland". Unschuld und Ewigkeitswert schwingen mit.
Mozart Sells sichert 1 (in Worten: eine) Minute tote Zeit aus dem Arbeitsleben eines Mozart-Straßenverkäufers - ein Requiem für die kleine Geste, eine Hommage an die Stereotypie, kurzum: ein Werbefilm.

Michael Palm


PRESSESTIMMEN

Die kritische Auseinandersetzung mit dem ikonischen Bild Mozarts steht in mehreren anderen Beiträgen im Zentrum: besonders pointiert bei Michael Palm, der unbemerkt einen Konzertwerber im Amadeus-Outfit filmt und ihn dabei beobachtet, wie er sich Speisereste aus dem Mund entfernt.

Dominik Kamalzadeh, Der Standard


SCREENINGS, FESTIVALS


Im Rahmen der Filmreihe The Mozart Minute, 1. Jänner 2006, 3sat
Ausstrahlung auf ORF und TW1
35. Rotterdam Film Festival
DIAGONALE 06, Graz
Crossing Europe, Linz
23. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
Short Film Festival Siena
Einsatz in Wiener Kinos

SIM MOVIE
A 2003, 68 sek., 35mm, 1:1,85
Kinotrailer für die
DIAGONALE 03


PRESSESTIMMEN

Das Publikum einer Praterattraktion starrt von der Leinwand, bevor es in Rüttelbewegungen versetzt wird. Blicke des Begehrens, der erschreckten Lust, von denen keiner weiß, wohin sie gehen: Ein Spiegelbild des erwartungsvollen Kinogängers.

Christoph Huber, Die Presse
 

Auf der Leinwand Publikum, Gesichter im Dunkeln: gespannt, voller Erwartung, lächelnd, manchmal unsicher. Noch weiß niemand, was zu erwarten ist, auch wir im Kinosaal nicht. Plötzlich geht ein Ruck durch die Sitzreihen, die Reise beginnt. Die Kamera bleibt konzentriert auf die Gesichter, in denen sich die Bewegungen und Emotionen spiegeln. Und auch vor der Leinwand geht das Publikum mit, folgt mit den Augen den sich erratisch bewegenden Kinositzen, (er)lebt die Situation. SIM MOVIE! Das ist Simulation - die Vortäuschung einer Realität. Und Movie - Film, Kino, die ultimative Illusion. Das gilt hier im doppelten Sinn, denn die Simulation durch eine Jahrmarktsattraktion wird zum Ausgangspunkt für die Simulation des Kinos; für ein (Mit-)Erleben, das uns gleichzeitig auch zurückführt zu den Anfängen des Films als faszinierendes Spektakel. Gegen Ende der Satz: "'Sie sind alle schon transformiert", und bevor sich die Irritation lösen kann, geht schon die rasende Fahrt in die unbekannte Geschichte weiter.

Barbara Pichler, Diagonale Festivalzeitung


Am Ende das prophetische Statement der allgemeinen Transformierung - des an Körper und Geist Verlustiggehens. Dann tiefschwarze Nacht. Ende. Der Hauptfilm hat uns wieder. Davor aber: Schwarzweißes Bildwerk im Gegenüber. Runter von der Leinwand, rein ins Publikum geschaut, das unruhig, lautlos schreiend, mit verzerrter Mimik ausharrt in der ungehemmten Mobilität unterhaltender Technik. Ein "Mobile Chair", verdichtet zur Sitzgruppe in Action, dessen "Kundschaft" herbes Entertainment in die verwischten Gesichter geschrieben wird. Die Transformierung hat begonnen! Brachial heimelig!

s/m & hs, macguffin.at
 

ARGOthumb

ARGO: 10 Jahre Entwicklung
A 2006, 17 min., Video, 16:9
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film für ARGO Personalentwicklung GmbH