Storia
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Die Geheimnisse des Rosegger Erzbergs
Geologie Blei-Ofen
Schon die Illyrer
Unmittelbare Vergangenheit
Die Stollen
Die Bruderlade
Die Gegenwart

Zwei Kilometer westlich von St. Martin bei Rosegg erhebt sich der 717 Meter hohe Gipfel des Rudnik. In dieser Gegend hat man vielleicht schon vor dreitausend Jahren, Blei- und Zinkerz abgebaut. Vor rund 90 Jahren wurde dieser Bergbau eingestellt.

Geologie
In der Trias, vor 225 Millionen Jahren, beherrschten noch die Saurier das Land. Die Wälder bestanden aus Schachtelhalmen und Riesenfarnen. In dieser Zeit bildeten sich die zahlreichen meist ziemlich steilen Bergkuppen und Kegel westlich von St. Martin bei Rosegg; der höchste davon ist der Rudnik. Das Gestein, das hier im Erdmittelalter entstand besteht zum Großteil aus graublauen Dolomitbrekzien, die zum Teil in grusigem (verwitterten) oder mylonitischen (zerriebenen) Zustand vorkommen. Auch rote Tone gibt es hier. Das Bindemittel stellt immer Kalzit dar. Dolomitbrekzien sind es, die an den Hängen südlich des Rudnik Erz liefern. Hier tritt auch der hellbraune Wettersteinkalk auf, zeigt aber stellenweise Übergänge zu dunkleren, oft schwärzlichen Abarten. Diese dunklen Kalke sind eisenreich.

Die Landkarte sagte ohnehin schon alles: Rudnik bedeutet auf Slowenisch Bergwerk; der Friesacher Bergrichter Warmuhs bezeichnet 1753 die Höhe auch als "Bleikofel". Eine Gegend am Hang dieses Berges westlich des Humitztales nannten die Leute "Arzach", das ist eine windische Ableitung von "Erz". Und einen Kilometer südlich des Rudnik ragt gar, in reinstem Deutsch, der Bleiberg aus dem erzreichen Boden. All diese Höhen umschließen eine ausgedehnte Mooswiese, die sich bei St. Martin zur Drau hin öffnet und zum Glück noch abgeschieden und ungefährdet daliegt.

Nur in den hintersten Winkel, am Waldrand, beleben im Sommer fröhliche junge Leute aus aller Herren Länder - hier liegt das Pfadfindercamp "TECHUANA" die wunderschöne Natur. Das alte Knappenhaus in dem die kleinen Wichtel und Wölflinge jetzt schlafen, diente noch vor 90 Jahren als Knappen - Wohnhaus. Daneben standen noch andere Gebäude, wie etwa die Aufbereitungsanlage für das Erz (ab 1903 sogar dampfbetrieben), bestehend aus acht Bottichen, einem Pochwerk mit fünf Stempeln und einem Stoßherd. Da gab`s auch noch den Flammofen zum Schmelzen der Erze und eine Schmiede. Die Ausbeute der Bergwerke am Rudnik konnten sich sehen lassen. Auf dem Höhepunkt der Produktion, im Jahre 1905, förderte man 63 Tonnen Bleierz und 612 Tonnen Zinkerz. Noch im letzten Abbaujahr, 1906 arbeiteten 40 Mann in den Gruben. 4 Männer und 8 "Weiber" hatten mit der Erzaufbereitung und in der Werkstatt zu tun. Zink, das in Form von Zinkblende meistens zusammen mit Blei vorkommt, hat übrigens schon seit der Antike Bedeutung: Aus der Legierung mit Kupfer entsteht Messing.

Schon die Illyrer?
Nur 4 Kilometer östlich des alten Bergwerks liegt Frög. Hier haben die Archäologen ein riesiges Gräberfeld aus der ältesten Eisenzeit entdeckt, das die Illyrer vor etwa 2600 Jahren angelegt hatten. Bekannt sind vor allem die zahlreichen Bleifiguren, die als Beigaben in den Grabhügeln gefunden wurden. Wo lag die Siedlung, die zu diesem Friedhof gehörte? Angesichts der 300 Grabhügel muss sie ein stattliches Ausmaß gehabt haben und war sicher eine Art Landeshauptstadt auf dem Gebiet des heutigen Kärnten. Analysen haben ergeben, dass die Fröger Bleifiguren aus Kärntner Blei hergestellt wurden. Vieles spricht dafür, dass sich die Illyrer das Metall gleich vom Rudnik geholt haben, denn man konnte es dort auch im Tagbau gewinnen. "An sehr vielen Stellen beißt Erz aus, auch sehr viele alte Schächte und Stollen sind da zu sehen, woraus man erkennen könne, dass hier die Alten sehr viel gebaut haben müssen", berichtet schon Bergrichter Warmuhs 1753. Südlich der St. Martiner Mooswiese gibt es eine Anzahl baumbewachsener Hügelchen, die genauso aussehen wie die Fröger Grabhügel. Liegt hier die zweite Begräbnisstätte der Ur - Kärntner?

In der Vergangenheit
Jedenfalls hat man am Rudnik schon im Mittelalter Erz abgebaut; zunächst im Tagbau, später in Stollensystemen. Ab dem 18. Jahrhundert wurden genaue Aufzeichnungen über den Bergbau und die Inhaber der Schürfrechte geführt.

Das waren zunächst Privatleute und Aristokraten (Orsini-Rosenberg, Aichelburg, Mathis), aber auch Bleiberger Gewerken. 1868 wurde die Bleiberger Bergwerks-Union (BBU) gegründet, und drei Jahre später scheint sie schon als Besitzerin des Bergwerkes von St. Martin auf. Die BBU begann nun am Rudnik mit modernen Methoden intensiv zu arbeiten und investierte großzügig. Warum der Bergbau dann so bald, Mitte 1906 eingestellt wurde, wissen wir nicht genau. Wahrscheinlich hatte man sich verspekuliert: Dort, wo man ausgedehnte Erzlager erwartete, tiefer unten, vereitelten Wassereinbrüche jeden Versuch weiter zu graben. 1926 erfolgte die "Heimsagung" des Bergbaues am Bleikofel. Ein Befahrungsbericht aus dem Jahr 1936 schildert die Stollen als "verbrochen".

Die Stollen 
Drei Stollensysteme bildeten das Bergwerk von St. Martin. Ihre Reste kann man heute zum Teil noch besichtigen. Vom Knappenhaus führt eine Schlucht (TECHUANA - Valley) nach Westen. Wandert man hier den Bach hinauf, gelangt man nach zehn Minuten zum "Klein-Leopoldi-Stollen". Er führt in Nordwestrichtung in den Berg. Man vermisst hier die vor Stolleneingängen sonst üblichen Gesteinshalden; das kommt daher, dass das abgebaute Erz über eine Rutsche gleich hinunter zur Aufbereitung gefördert wurde. Die Mauer, in der die Erzrutsche verankert war, ist vor dem Stollen teilweise noch zu sehen. Verlässt man die wildromantische Schlucht in nordöstliche Richtung und erklimmt die Anhöhe des bewaldeten Rudnik - Vorberges, stößt man im oberen Bereich des Kogels auf alte Tagbaue, trichterförmige Vertiefungen. Ein nicht abgesicherter Schacht führt in das Berginnere; wohl ein Entlüftungsschacht der Stollen, die im Zentrum des "Romuald-spiridion-Feldes" liegen. Weiter in der eingeschlagenen Richtung geht`s von dem Kogel wieder bergab. Hier dehnt sich eine große, überwachsene Halde aus, die zum "Georgi-Stollen" gehört. Sein Eingang ist größtenteils verschüttet; er liegt etwa 30 Meter oberhalb des neuen Holzbringungsweges. Fast ganz mit Erosionsmaterial verschüttet ist auch der "Marienstollen". Auch er liegt neben einem kleinen Bach, der dem Talboden von St. Martin zufließt. Als Orientierung dient die ausgeschlägerte Trasse der Adria - Wien - Pipeline: Bei der Markierungstafel 82 zweigt ein schmaler Weg nach Süden ab. Nach 100 Metern steht man vor dem Stolleneingang. Die Stollensysteme sind weitverzweigt und waren vor nicht allzu langer Zeit noch begehbar. Allen Amateurforschern sei aber dringend abgeraten dort einzudringen! Niemand kann vorhersehen, was in den Jahrhunderte alten Schächten passiert ist oder noch passiert. Verschüttet sein im Bergwerk - das ist ein Gedanke, den jeder Kumpel zu bannen versucht. Hört man doch angeblich in windstillen, mondhellen Nächten eigenartige, dumpfe Laute, wie ein Jammern und Pochen, tief aus dem Berg dringen.....so erzählt man es sich immer wieder am Lagerfeuer.....

Die Bruderlade
Die Bergleute in St. Martin haben sich schon lang vor der Jahrhundertwende ihre eigene Sozial- und Pensionsversicherung geschaffen - die Bruderlade. Hier ein kleiner Auszug aus deren Statuten:

  1. Jeder wegen seines Alters arbeitsunfähige Bergmann oder dessen Witwe bekommt ein Taggeld von 6 Kreuzern.
  2. Vaterlose Kinder erhalten bis zum 10. Lebensjahr 10 Kreuzer Erziehungsbeitrag täglich, schwache Kinder noch länger. Mit 10 Jahren können Kinder demnach bereits zu leichterer Bergarbeit herangezogen werden, zum Beispiel zum Erzklauben.
  3. Knappen erhalten 12 Kreuzer täglich, ebenso alle durch Unfall vorübergehend Arbeitsbehinderten.
  4. Der Chirurgus erhält ein jährliches Fixum von 200 Gulden. Er hat die kranken Arbeiter kostenlos zu behandeln, die Medizinen nach der Taxe zu berechnen und eine Apotheke zu haben.
  5. Der Pfarrer bekommt aus der Bruderlade einen festgesetzten Betrag, für Armenbegräbnisse ist extra Geld vorhanden.
  6. Die Eltern haben Schulgeld zu bezahlen, auch jene, die ihre Kinder nicht zur Schule schicken.

Knappen um 1900

Die Gegenwart
Im Jahre 1964 wurde vom Landeskorps Kärnten der Pfadfinder Österreichs ein steiniges, versumpftes, hügeliges Grundstück in St. Martin erworben.
Bedingt durch ein neues Kärntner Campinggesetz war es notwendig geworden, einen eigenen Lagerplatz für die Kärntner Pfadfinder zu schaffen.

Unter heute nicht mehr durchführbaren Bedingungen wurde die Sumpfwiese händisch planiert. Quer zum Hang wurde eine Drainage eingegraben und die neben dem Knappenhaus stehende Ruine der ehemaligen Schotteraufbereitung ebenfalls händisch abgetragen und das Material für Aufschüttung des Platzes verwendet. An vielen Wochenenden haben junge Leute das Unmögliche geschaffen. Einen ebenen und auch relativ trockenen Zeltplatz.

In den Jahren 1965 - 67 wurden das Knappenhaus mit den dazugehörigen Grundstücken erworben. Die Fundamente der Gesteinsmühle wurden gesprengt, der Lärchenplatz angelegt.
Im Jahre 1966 wurde die Brunnstube errichtet, die eigene Wasserversorgung war gesichert.
1967 wurde die Sanitäranlage erbaut und der Bestimmung übergeben.

Ein fürchterliches Hochwasser im Jahre 1967 überschwemmte das ganze Gelände beim Knappenhaus, das Bachbett verbreiterte sich enorm, das Knappenhaus wurde bis unter die Fundamente unterspült. Alle Schäden wurden von den Rovern händisch beseitigt. Das Bachbett musste zum Teil neu verbaut, bzw. auf den Nachbargrundstücken neu angelegt werden. Die Fluten hatten auch die angrenzenden Wiesen in Mitleidenschaft gezogen.

Im Jahr 1968 wurden im Knappenhaus Toiletten eingebaut und die Trinkwasserversorgung hergestellt.

Bereits 1971 begann die Planung und der Bau des Lexehauses. Für die damalige Zeit eine gewaltiges Bauwerk, niemand konnte ahnen, dass in einigen Jahren TECHUANA zu einem Pfadfinderzentrum anwachsen würde.

Die Fusion des Mädchen- und Bubenverbandes der Pfadfinder in Österreich im Jahre 1976 brachte neue Probleme mit sich. Für die Mädchen gab es nicht genug sanitäre Einrichtungen. Deshalb musste auch die Sanitäranlage entsprechend erweitert werden.

Der Zuspruch der Jugend wurde immer größer. Daher wurde TECHUANA im Jahre 1989 beträchtlich erweitert. Der Obstgarten wurde käuflich erworben und Nachbargrundstücke gepachtet.

Der Zugang zum Dachboden im Knappenhaus musste aus feuerpolizeilichen Gründen brandsicher hergestellt werden. Ein feuerfestes Treppenhaus wurde errichtet - der Andy - Tower.

Die Bachverbauung hatte all die Jahre sehr gelitten. Ein weiteres Hochwasser hätte wieder großen Schaden anrichten können. Aber 1996 war es soweit. Mit Fels und Lärchenholz wurde der Techuana - River entsprechend der Naturschutzbestimmungen des Landes Kärnten auf der ganzen Länge unseres Grundstückes naturnah verbaut. Forellen, Saiblinge, Elritzen und Edelkrebse sind jetzt wieder heimisch geworden.

In den letzten Jahren wurden die Parkplätze an die nördliche Grundgrenze verlegt, TECHUANA ist mit Autos zu erreichen, dann aber weitgehend Auto-frei.

Damit unsere kleinen Gäste die Wölflingsgeschichte erleben können, wurden mehrere Objekte der Dschungelgeschichte, wie Ratsfelsen, Menschendorf und Ruinenstadt angelegt.

Der große Holzlagerplatz wurde überdacht.

Für das pfadfinderische Großereignis "Gelebte Nachbarschaft 2001" wurde eine neue sanitäre Anlage errichtet und mit diesem Treffen in Betrieb genommen.

2002 wurde die seit 30 Jahren bestehende Brunnstube abgerissen und durch eine neue Quellfassung mit doppelter Tankkapazität ersetzt. TECHUANA ist in seiner Trinkwasserversorgung autonom. Laufende Kontrollen der Sanitäts- und Wasserrechtsbehörden bestätigen die Qualität der Wasserversorgung.

Weitere Bauprojekte ( Höhle des Balu, Knappendorf, Fitnesparcour uvam.) sind in Planung oder kurz vor der Ausführung.