Die EMW
Gekauft hatte ich das gute Stück im Sommer 1997 in einem total zerlegten Zustand. Natürlich ist das auch ein Risiko, aber dafür kann man Geld sparen. Zum Glück stellte sich aber heraus, dass das Motorrad im Grossen und Ganzen im Originalzustand war. Als ich die Lackierung zum ersten Mal genauer betrachtete, hatte ich den Eindruck, als wäre die Maschine eine Zeit lang im Feuer gelegen. Natürlich mussten die Teile zuerst Sandgestrahlt werden um zu sehen, in welchem Zustand sie sich befinden und um sie danach neu aufzubauen. Den ersten großen Lichtblick gab es beim Motor, der beim provisorischen Startversuch sofort angesprungen war. Natürlich ließen aber Schwierigkeiten nicht lange auf sich warten. Einige Teile legte ich ein Laugenbad, darunter auch den hinteren Dämpfer mit der Achenshalterung. Als ich die Teile wieder heraus nahm, war zwar alles sauber, aber die Achenshalterung war vom Laugenstein total zerfressen. da ich leider nicht gewusst hatte, dass Laugenstein Aluminium zersetzt. Zu meiner Bestürzung musste ich feststellen, dass es keine Achsenhalterung mehr zu kaufen gab. So musste ich diesen Aluteil aufschweissen lassen und eine Büchse einziehen. Nach der ersten Testfahrt gab es die nächsten Probleme. Ein Ventil blieb stecken und der dritte Gang sprang immer raus, doch dieses Problem war gleich behoben. Nach den nächsten Testkilometern wurde der hintere Antrieb kaputt, was eine teure Angelegenheit war. Letztendlich gab es noch Probleme mit dem Vergaser. Ich konnte den Fehler nicht finden, bis ich einen Vergaser eines Oldtimerkollegen probierte. Mit diesem Vergaser lief das Motorrad einwandfrei. Der Fehler lag an den Düsen. Zwei Düsen waren um ein Zehntel zu groß. Doch im späten Herbst 1998 konnte ich die Restaurierung endlich abschliessen.
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