Die komplette Wasserversorgunganlage besteht aus zwei unabhängigen Teilen, dem Anlagenteil Ternitz und Umgebung sowie dem Bereich Penk, beide Teile werden über eine Zentrale überwacht und gesteuert.
Bei dem weit größeren Anlagenteil, der Trinkwasserversorgung für Ternitz und Umgebung, wird von einem großen Brunnenfeld (6 Brunnen) das gesamte Trinkwasser über eine Aufbereitungsanlage (UV-Entkeimung) in den Hauptbehälter gefördert, der automatische Betrieb erfolgt in Abhängigkeit des Wasserpegels im Behälter.
Der Ablauf beinhaltet die Einschaltung der Entkeimungsanlage und den darauf folgenden Förderbetrieb des Brunnenfeldes. Das Brunnenfeld besteht aus fünf Brunnen mit je einer Pumpe und einem Horizontalfilterbrunnen mit zwei Pumpen. Um die Förderung in den Hauptbehälter zu ermöglichen sind drei Drucksteigerungspumpen, von denen immer nur eine Pumpe in Betrieb ist, nachgeschaltet.
Die weiteren Hochbehälter dienen der gleichmäßigen Versorgung der Stadt und als Druckzonenversorgung mit Drucksteigerungsanlagen für die umliegenden Gemeinden, weiters werden einige Hochbehälter auf Wasserstand Minimum überwacht. Der Hochbehälter Göttschach wird vom Hochbehälter Grafenbach über eine Durcksteigerungsanlage in Abhängigkeit des Füllstandes befüllt werden.
Der kleinere Anlagenteil Penk besteht aus einem Brunnen und einem Hochbehälter. Der Brunnen wird in Abhängigkeit des Behälterwasserstandes ein- bzw. ausgeschaltet, je nach Bedarf fördert der Brunnen mit ein oder zwei Pumpen. Zur Qualitätserhaltung des Trinkwassers ist im Behälter eine UV-Entkeimungsanlage in die Förderleitung installiert.
Die ausgeführte Automatisierungs- und Fernwirkanlage entspricht
modernster Technik, sowie den gültigen
österreichischen Richtlinien für elektrische Anlagen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden und Anlagenbetreiber wurde
eine effiziente und kundenorientierte Anlage realisiert, welche
aufgrund des Einsatzes von standardisierten und offenen Produkten auch
für zukünftige Anforderungen gerüstet ist.
Zur besseren Übersicht ist die gesamte Wasserversorgungsanlage auf einer Schalttafel dargestellt. Auf dieser werden Wasserstandsminimum, Pumpenlauf und -störung, UV-Anlagenbetrieb und -störung sowie Kommunikationszyklus und Verbindungsstörung angezeigt. Gleichzeitig werden die Wasserstände auf Linienschreiber aufgezeichnet.
Die Steuerung der Anlage erfolgt in der Zentrale und in den Außenstellen, überwacht und bedient wird die Anlage von der Zentrale im Bürogebäude. Durch das moderne Visualisierungs- und Prozessleitsystem werden die Daten (Messwerte, Wasserverbrauch, Betriebsstunden, Betriebsmeldungen, Störmeldungen, usw.) protokolliert und archiviert. Zur Alarmierung bei Anlagenstörungen wird ein Telealarmsystem mit 32 Meldelinien eingesetzt, diese erfolgt über Mobilnetz- und Festnetztelefon.
Der Steuerungsablauf der Förderung erfolgt über drei
Außenstellen. Im Hochbehälter Gfieder wird der
Wasserstand erfasst und durch frei einstellbare Schaltpegel die
Förderung aktiviert und deaktiviert. Ist die
Förderung aktiv wird die UV-Entkeimungsanlage eingeschaltet.
Nach Rückmeldung eines positiven Betriebs der UV-Anlage wird
die Brunnensteuerung aktiviert. Im Brunnen schalten sich, in
Abhängigkeit der eingestellten Brunnengruppe, die
dazugehörigen Brunnenpumpen ein. Wenn der Vordruck an der
Sammelschiene ansteht, schaltet sich über Pumpenreihung eine
Drucksteigerungspumpe ein und die Förderung zum
Hochbehälter beginnt. Beim Erreichen des Ausschaltpegels wird
die Förderung in umgekehrter Reihenfolge abgeschaltet.
Über ein Bedienfeld im Brunnen kann die gesamte Förderanlage, inklusive Entkeimung und Hochbehälter, beobachtet und bedient werden. Die umliegenden Hochbehälter füllen sich selbständig und werden ebenfalls überwacht. Die Einstellungen werden über das Visualisierungs- und Prozesssystem vorgenommen. Die gesamte Kommunikation der Fernwirktechnik wird über Funk mit Exklusivfrequenz und ISM-Frequenzen durchgeführt.
Der Hochbehälter Göttschach wird vom Hochbehälter Grafenbach befüllt. Die Drucksteigerungsanlage Grafenbach schaltet sich in Abhängigkeit des Behälterstandes Göttschach ein und aus. Der Notbetrieb bei Verbindungsstörung wird über eine Zeitsteuerung vor Ort gelöst.
Für die ISM-Funkstationen ist im Brunnenfeld eine Unterzentrale eingerichtet, diese dient als Funkrelais für die ISM-Funkaußenstellen. Die Werte werden mittels Datenprotokoll vom Pumpwerk Brunnenfeld in die Zentrale übertragen, diese Außenstellen sind ebenfalls im Bedienfeld dargestellt.
Die Steuerung der Wasserversorgung in Penk läuft
vollautomatisch in der Außenstelle Hochbehälter Penk
ab. Von der Zentrale können der Anlagenteil beobachtet und die
Schaltpegel, Grenzwerte und
Fördereinstellungen verändert werden, gespeichert werden
diese in der Außenstelle.
Die Kommunikation zwischen der Zentrale und der Aussenstelle läuft über ISM-Funkmodems über ein transparentes Übertragungsprotokoll. Diese Verbindung wird zwischen Hochbehälter Wimpassing und Hochbehälter Penk betrieben. Das ISM-Funkmodem im Hochbehälter Wimpassing ist als Funkrelais für weitere Außenstellen ausgelegt, wobei die Fernwirkanlage im Hochbehälter als Unterzentrale dient. Bei Übertragungsstörungen läuft die Steuerung in der Aussenstelle ohne Beeinträchtigungen weiter und sichert die Trinkwasserversorgung.
Der Brunnen wird vom Hochbehälter ein- und ausgeschaltet, wobei die Entkeimung bei jeder Förderung angesteuert und überwacht wird. Die Drucksteigerungsanlage im Hochbehälter läuft selbständig und wird nur über den Wasserstand des Behälters freigegeben oder gesperrt (Trockenlaufschutz). (nach oben)