Morbus Whipple
Dünndarmerkrankung mit wandernder Arthritis, Steatorrhöe, Anämie,
Hypotonie und Befall des ZNS
Meist Männer betroffen, 30. - 40. LJ.
Pathogenese:
Vermutlich besteht eine Assoziation mit HLA-B27.
Immundefekt: Eine Kreuztoleranz zwischen HLA-B27 und Tropheryma whipplelii (Actinomyces-Art)
führt wahrscheinlich zu Besiedelung der Dünndarmenterozyten mit dem Erreger .
10-20% der Patienten mit Colitis ulcerosa oder M.
Crohn entwickelt einen M. Whipple.
Vom Darm aus erfolgt eine lymphogene und hämatogene Ausbreitung.
Morphologie:
- Aufgequollene, plumpe Schleimhautzotten, chylös durchtränkt,
Reduktion der Zottenhöhe
- Dilatierte Lymphgefäße (Lymphangiektasien)
- PAS-positive Makrophagen (SPC-Zellen, SPC = sickle-form particle
containing) in der Lamina propria mucosae.
- mesenteriale Lymphknotenschwellung
Klinik:
- chronisch-rezidivierende Diarrhöe / Steatorrhöe
- Allgemeines Schwächegefühl, Gewichtsverlust
- schuppiges Hautexanthem, schmutzig-graue Hautfarbe
- bei 70-90% der Patienten besteht eine wandernde Arthritis ohne Destruktion
- ev. cerebrale Symptome (Nystagmus, Ataxie)
- ev. lange vorher: Gelenks- und Muskelschmerzen
- Weitere Symptome: Bronchitis, Pneumonie, Endo- und Perikarditis
- Blutbefund: Eiweißmangel, Eisenmangel
Therapie:
Langzeit-Antibiotika, sonst infauste Prognose!