Osteogenesis imperfecta

(meist) Spontanmutation im Gen für Kollagen Typ I. Durch die Weiterverarbeitung fehlerhafter Genprodukte ist tritt der Defekt dominant auf.

Ist ein Allel von der Mutation betroffen, bei der z.B. die sehr kleine AS Glycin, die zum Inneren der Kette hin orientiert ist, durch eine größere AS ersetzt, so wird der Aufbau der Tripelhelix empfindlich gestört. Neben Auswirkungen auf die räumliche Struktur können auch Synthesegeschwindigkeit oder enzymatische Veränderungen an der Kollagenkette noch vor der Ausschleusung aus der Zelle verändert sein.
Die Variation dieser Veränderungen führt zu unterschiedlichen Abstufungen im Schweregrad der Krankheit.

Eine Synthesestörung von Kollagen Typ I macht sich am stärksten am Skelettsystem bemerkbar. Wenn Kollagen Typ I zu wenig synthetisiert wird, kann kompensativ die Synthese von Kollagen Typ III vermerkt sein.
Eine andere Störung kann eine zu starke Hydroxylierung der Lysylreste sein (siehe Kollagen)

Die Calcifizierung des Knochens findet an den Kollagenfibrillen statt. Als erstes wird die Assoziation der Kollagenfasern mit den Proteoglykanen gelockert, damit das Kollagen frei liegt. Dieser Vorgang ist bei der Osteogenesis imperfekta gestört.

Die Folge ist eine gestörte Calzifizierung des Knorpels und die Ausbildung eines sogenannten Glasknochens. Dabei handelt es sich um minderwertigen Knochen, der extrem spröde und brüchig ist. Frakturen heilen sehr schlecht.

Weiters können auch die Haut, Zähne, Skleren und Gelenke betroffen sein.

Nach dem klinischen Verlauf kann man 2 Arten unterscheiden:

Osteogenesis imperfecta letalis (auch congenita)

Schon in utero schwere Frakturen , bei der Geburt findet man missgebildete Extremitäten. Die Lebenserwartung ist nur sehr gering

Osteogenesis imperfecta tarda

Mildere Verlaufsform, klinische Manifestationen treten erst im Verlauf der Kindheit auf.