Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Benesch Franz Anton
Name russisch: Бенеш Франц Францевич Geboren: 18.09.1895, Wien Beruf: Schneider Letzter Wohnort in Österreich: Wien Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1916 Wohnorte in der Sowjetunion: Kamenevo (Doneckaja obl.) Verhaftet: 18.08.1937, Kamenevo Anklage: Spionage, Sabotage, Vorbereitung terroristischer Akte, Mitgliedschaft in terroristischen Organisationen Urteil: 10.01.1938, Sonderberatung (OSO), Ausweisung Rehabilitiert: 25.03.1997, Staatsanwaltschaft des Donecker Gebietes Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs Schicksal: ausgewiesen Kurzbiografie: Franz Benesch (fallweise Benes), geboren 1895 in Wien, war Angehöriger der Polizeireserve und diente im Ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee. Er geriet 1916 in russische Kriegsgefangenschaft. In der Folge blieb er freiwillig in der UdSSR, er heiratete 1922 die aus der Mennonitenkolonie Felsenthal stammende Emilie Belz (geb. 11.01.1898) und lebte in Felsenthal (Kamenevo) im Gebiet Doneck in der Südukraine, wo er als Schneider arbeitete. Die österreichische Gesandtschaft in Moskau stellte ihm einen Pass aus, mit dem er 1925 seine Angehörigen in Wien besuchen konnte. Benesch wurde am 18. August 1937 verhaftet und der Spionage (für das deutsche Konsulat in Char'kov), Sabotage, Vorbereitung terroristischer Akte und der Mitgliedschaft in terroristischen Organisationen beschuldigt. Benesch "gestand", dass er von dem Chirurgen A.A. Bel'c, wahrscheinlich einem Verwandten seiner Frau, beauftragt worden war, unter unzufriedenen Deutschen einen antisowjetischen Aufstand zu organisieren. Am 10. Jänner 1938 beschloss die Sonderberatung des NKVD seine Ausweisung, Benesch wurde dann am 22. April 1938 in Neu Bentschen (Zbaszynek) den deutschen Behörden übergeben. Am 20. Mai 1938 konnte er aus Berlin nach Wien zurückkehren. Seine Frau und die zwei Kinder folgten ihm Ende Mai 1940 nach Wien. Ein Verwandter seiner Frau namens Friedrich Belz (Фридрих Яковлевич Бельц) wurde 1933 verhaftet und am 29. Oktober 1937 hingerichtet. Quelle: ÖStA, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), lists.memo.ru Anmerkung:
|