Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Mandelc Josef
Name russisch: Мандельц (Мандельс) Иосиф Иосифович Geboren: 10.02.1898, Monsberg (Majšperk) Beruf: Bergmann Letzter Wohnort in Österreich: Grünbach am Schneeberg (NÖ) Ankunft in Russland/Sowjetunion: 19.06.1933 Wohnorte in der Sowjetunion: Donbass, Moskau Verhaftet: 16.02.1938, Moskau Anklage: Spionage für Österreich Urteil: 27.03.1938, Dvojka, Tod durch Erschießen Gestorben: 05.04.1938, Butovo Rehabilitiert: 28.11.1989, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises Emigrationsmotiv: KP-Emigration Schicksal: erschossen Kurzbiografie: Josef Mandelc (Mandelz, Mandels) wurde 1898 in Monsberg (Majšperk) oder Pettau (Ptuj), jedenfalls in der Untersteiermark (Spodnja Štajerska) geboren. 1913 bis 1915 war er in der sozialistischen Jugend aktiv, 1918/19 in der sozialdemokratischen Partei. Mandelc arbeitete in slowenischen, kroatischen und bosnischen Bergwerken, diente dann von 1916 bis 1918 in der k.u.k. Armee, wo er es bis zum Offizier brachte. Nach dem Krieg arbeitete Mandelc wieder in Ptuj und Trbovlje, wo er im Herbst 1919 als aktiver Kommunist an der Organisation eines Bergarbeiterstreiks in Trbovlje beteiligt war. Vor seiner Verhaftung flüchtete er nach Österreich, wobei er illegal die Grenze überquerte. Mandelc arbeitete dann in Leoben und ab 1921 in Grünbach am Schneeberg im Bergbau. Mehrmals wurde er verhaftet, u. a. weil er im Auftrag der KPÖ zu Hause Waffen aufbewahrte und an Streiks beteiligt war. Als er im Mai 1933 wegen kommunistischer Propaganda verhaftet wurde, drohte ihm die Auslieferung nach Jugoslawien, da er nicht österreichischer Staatsbürger war. Unter strengen Auflagen freigelassen, emigrierte Mandelc mit Unterstützung der Roten Hilfe und mit Zustimmung der KPÖ im Juni 1933 zusammen mit seiner Frau Maria und den Kindern Walter und Edith in die Sowjetunion, wo er bereits im Februar 1934 die sowjetische Staatsbürgerschaft erhielt. Mandelc arbeitete zuerst in einem Bergwerk im Nordkaukasus, übersiedelte dann 1934 mit seiner Familie nach einem Unfall, bei dem er eine schwere Beinverletzung erlitt, nach Moskau und arbeitete dort beim Bau der Metro. Maria Mandelc kehrte mit dem Sohn und der taubstummen Tochter im November 1934 nach Österreich zurück. Josef Mandelc wurde am 16. Februar 1938 verhaftet und in die Taganka geschafft. Am 27. März 1938 wurde er wegen Spionage für Österreich zum Tode verurteilt und am 5. April 1938 in Butovo bei Moskau hingerichtet. Quelle: GARF, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), lists.memo.ru, ÖStA Anmerkung:
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