LISTE

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

Name: Malek Matthias (Matýj)
Name russisch: Малек Матвей Иванович
Geboren: 19.06.1890, Poysdorf (NÖ)
Beruf: Arbeiter
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1914
Wohnorte in der Sowjetunion: Omsk, Moskau
Verhaftet: 05.03.1938, Moskau
Anklage: konterrevolutionäre Tätigkeit, Sabotage
Urteil: 08.06.1938, Sonderberatung (OSO), 8 Jahre Lagerhaft
Gestorben: 21.10.1938, Gulag
Rehabilitiert: 30.05.1989, Staatsanwaltschaft Moskau
Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs
Schicksal: im Lager umgekommen
Kurzbiografie: Matthias (Matýj) Malek wurde 1890 in Poysdorf in Niederösterreich (an der tschechischen Grenze) geboren. Er stammte wahrscheinlich von tschechischen Ziegelarbeitern ab. Malek geriet im Ersten Weltkrieg bereits 1914 in russische Kriegsgefangenschaft, war bis 1919 in der Gegend von Omsk interniert und wurde von der Roten Armee aus dem Lager befreit. In der Folge war er bis 1920 in verschiedenen Städten das Landes im Auftrag der VKP (b) unterwegs, bis er 1920 in die Moskauer Wäschefabrik Красная оборона eintrat, in der er bis zu seiner Verhaftung im März 1938 tätig war. Bis 1924 stand er mit seiner Mutter in Niederösterreich und seiner in der ČSR lebenden Schwester in Kontakt, später erhielt er noch Briefe von seiner Mutter, die er nicht beantwortete. 1925/26 besuchte er mehrmals die tschechoslowakische Gesandtschaft, weil er im Zusammenhang mit seinem Antrag auf sowjetische Staatsbürgerschaft Personaldokumente benötigte. 1926 wurde Malek Sowjetbürger. Von 1921 bis 1926 war er Sekretär einer Parteizelle in der Fabrik, später arbeitete er als Meister in der technischen Kontrolle.
1937 wurde Malek wegen "mangelnder Wachsamkeit" und enger Kontakte zu dem als Trotzkisten "entlarvten" Direktor der Fabrik namens Jakimov aus der Partei ausgeschlossen, außerdem hatte er das Parteibuch verloren. Am 5. März 1938 wurde Malek verhaftet und beschuldigt, einer polnischen nationalistischen Gruppe innerhalb der Fabrik anzugehören, sich an Sabotageakten beteiligt zu haben und dadurch die Landesverteidigung geschwächt zu haben. Malek wurde am 8. Juni 1938 zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt und in den Устьвымлаг in der Komi ASSR deportiert, wo er am 21. Oktober 1938 unter unbekannten Umständen ums Leben kam.
Quelle: GARF, lists.memo.ru
Anmerkung: