LISTE

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

Name: Mosauer Aron
Name russisch: Мосауэр (Моссауэр) Арон Фридрихович
Geboren: 21.06.1895, Donawitz (Steiermark)
Beruf: Tischler, Schweißer
Letzter Wohnort in Österreich: Graz
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 01.12.1935
Wohnorte in der Sowjetunion: Leningrad
Verhaftet: 22.06.1941, Leningrad
Gestorben: 25.09.1942
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: in der Haft umgekommen
Kurzbiografie: Aron Mosauer (Mossauer) wurde 1895 in Donawitz (seit 1938 ein Stadtteil von Leoben) geboren. Als eines von 13 Kindern seiner Eltern musste er schon mit zehn Jahren als Knecht bei einem Bauern arbeiten, weil sein Vater 1905 bei einem Unfall am Hochofen in Donawitz tödlich verunglückt war. Von 1909 bis 1912 machte Aron Mosauer in Bruck an der Mur eine Tischlerlehre. 1914 wurde er wegen Streikbeteiligung strafweise zur k.u.k. Armee eingezogen und an der Front in Galizien eingesetzt. Im Juli 1918 desertierte er und versteckte sich in Kroatien. Er gelangte dann nach Ungarn, wo er zuerst in Budapest in einer Munitionsfabrik arbeitete, dann in der Armee der Räterepublik kämpfte. Nach dem Sturz der Räteregierung flüchtete Aron Mosauer nach Österreich. 1920-1922 arbeitete er in Graz in einer Waggonfabrik, dann bis 1934 bei der Graz-Köflacher Eisenbahn. 1933 befand er sich in Graz sechs Wochen in Untersuchungshaft.
Mosauer war von 1920 bis Juli 1927 Mitglied der SDAP, dann parteilos, und ab Juli 1929 Mitglied der KPÖ in Eggenberg bei Graz. Er nahm im Februar 1934 an den Kämpfen in Eggenberg teil und flüchtete, nachdem die Gendarmerie zwei Kisten mit Handgranaten in seiner Wohnung gefunden hatte. Kurz darauf beging seine Frau Selbstmord, weil man ihr mitgeteilt hatte, ihr Mann sei hingerichtet worden.
Über Jugoslawien gelangte Mosauer Anfang Dezember 1935 in die UdSSR, wo er als Mitglied des Leningrader Schutzbundkollektivs aufgenommen wurde. Die Leitung des Schutzbundkollektivs beurteilte ihn als "undiszipliniert und lernfaul", allerdings hielten ihn seine Vorgesetzten in der Genossenschaft Аутоген für einen hervorragenden Elektroschweißer. So wie seine Leningrader Schutzbundkameraden Franz Koubek, Heinrich Robl, Alois Mitter, Josef Mitterhuber, Rudolf Berk und Leopold Gasmann wurde Mosauer am 22. Juni 1941 (oder einen Tag später) verhaftet.
Aron Mosauer starb am 25. September 1942 im Gefängnis.
Quelle: RGASPI, GARF
Anmerkung: