Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Waik Gabriele
Name russisch: Вайк (Доротиц) Габриель Яковлевна Geboren: 14.06.1913, Wien Beruf: Sekretärin, Stenotypistin, Radiomonteurin Letzter Wohnort in Österreich: Wien Ankunft in Russland/Sowjetunion: 01.10.1934 Wohnorte in der Sowjetunion: Leningrad, Mariinsk (Kemerovskaja obl.), Vereščagino (Molotovskaja obl.) Verhaftet: 03.09.1941, Leningrad Anklage: sozial gefährliches Element Urteil: Sonderberatung (OSO), 3 Jahre Lagerhaft Rehabilitiert: 27.07.1989 Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration Schicksal: überlebte Kurzbiografie: Gabriele Waiks Vater Jakob Meth war Goldarbeiter und später Journalist. In der NS-Zeit lebte er in Schweden. Gabriele Waiks Mutter Emilie Waik war Juwelenschleiferin. Gabriele Waik, geboren am 14. Juni (oder Juli) 1913 in Wien, trat 1928 der SAJ bei. Da sie keine Stelle in ihrem Beruf als Stenotypistin fand, half sie ihrem Vater in der Redaktion der sozialdemokratischen Tageszeitung Das kleine Blatt und schrieb Kurzgeschichten, die auch gedruckt wurden. 1935 wurde sie Mitglied der KPÖ. Von 1933 bis 1937 lebte Gabriele Waik mit dem Schutzbündler Josef Dorotic zusammen, der ihre Einreise in die UdSSR beantragte (sie konnte im Oktober 1934 einreisen) und ein Jahr später auch erfolgreich den Antrag für die Einreise seiner Schwiegermutter Emilie Waik stellte. Das Ehepaar Dorotic ließ sich im Juni 1937 scheiden, lebte aber auch danach noch zeitweise zusammen. Gabriele Dorotic-Waik führte nach der Scheidung wieder ihren Mädchennamen. Nach der Verhaftung von Josef Dorotic erklärte Gabriele Waik ihr Unverständnis für diese Maßnahme gegenüber der Komintern. In Leningrad arbeitete Waik als Konstrukteurin im Kazickij-Radiowerk. Nachdem alle dort beschäftigten Österreicher 1939 in ein anderes Werk verlegt worden waren, fand Waik keine ihrer Qualifikation entsprechende Arbeit und wurde Heimarbeiterin. Zur Zeit ihrer Verhaftung am 3. September 1941 war sie arbeitslos. Gabriele Waik wurde noch 1941 als sozial gefährliches Element zu drei Jahren Lagerhaft verurteilt und in die Stadt Mariinsk im Gebiet Kemerovo in Sibirien deportiert. Sie kam erst 1946 frei. Im darauf folgenden Jahr hielt Friedrich Hexmann, der Vertreter der KPÖ beim ZK der KPdSU, ihre Rückkehr nach Österreich für "nicht notwendig". Waik lebte damals in Vereščagino im Gebiet Perm' (damals Molotov). Nach ihrer Rückkehr nach Österreich im November 1953 schenkte die Familie von Josef Dorotic aus Gründen der kommunistischen Parteiloyalität den Berichten von Gabriele Waik keinen Glauben. Quelle: RGASPI, lists.memo.ru Anmerkung:
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