Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Zechmeister Stefan
Name russisch: Цехместер (Цехмайстер) Стефан Степанович (Штефан) Geboren: 25.12.1895, Wien Beruf: Arbeiter Letzter Wohnort in Österreich: Wien Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1915 Wohnorte in der Sowjetunion: Samara, Orechovo-Zuevo (Moskovskaja obl.) Verhaftet: 20.03.1938, Orechovo-Zuevo Anklage: antisowjetische Agitation Urteil: 08.07.1939, Moskauer Gebietsgericht, 4 Jahre Gefängnis Rehabilitiert: 03.05.1990, Präsidium des Obersten Gerichts der UdSSR Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs Schicksal: unbekannt Kurzbiografie: Stefan Zechmeister wurde 1895 in Wien geboren, nach anderen Angaben 1894 in Wieselburg (wobei Moson bzw. Mosonmagyaróvár gemeint sein könnte). Er diente im Ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee und geriet 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Im Ural interniert, musste Zechmeister in einer Fabrik für Eisenbahngleise arbeiten. Als weiße Truppen das Gebiet besetzten, nutzte er mit anderen Gefangenen im Winter 1919 die Gelegenheit und floh, er wollte nach Österreich zurückkehren. Aufgrund der schlechten Ausrüstung misslang das Vorhaben und er zog sich schwere Erfrierungen zu. Als die Rote Armee nach einigen Monaten zurückkehrte, wurde er festgenommen und nach Samara verlegt. Über sein weiteres Schicksal ist nur bekannt, dass Zechmeister als Heizer in der Baumwollindustrie von Orechovo-Zuevo (östlich von Moskau) beschäftigt war, als er am 20. März 1938 verhaftet wurde. Er wurde beschuldigt, gegenüber Mitbewohnern in der Lenin-Kaserne Verleumdungen über das Leben der Werktätigen in der Sowjetunion verbreitet zu haben, gegen die Zeichnung staatlicher Anleihen agitiert zu haben und sich 1937 gegen die neue Verfassung ausgesprochen zu haben. Am 8 Juli 1939 wurde er zu vier Jahren Gefängnis und anschließend zwei Jahren Verlust der bürgerlichen Rechte verurteilt. Zechmeister legte gegen das Urteil sofort Berufung ein, doch das Oberste Gericht der UdSSR ließ am 11. August 1939 das Urteil in Kraft. Zechmeisters Tochter Galina (Сойкова Галина Степановна) lebte in den neunziger Jahren in Orechovo-Zuevo. Quelle: GARF, lists.memo.ru Anmerkung:
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