KELTEN KRIEGER KULTE
Österreichs Urvölker von den Rätern bis zu den Slawen

Wir haben gelernt, unsere Herkunft sehr einseitig zu sehen und unseren Stammbaum auf möglichst ein einziges Volk zurückzuführen. In Wirklichkeit aber war Österreich immer schon ein Völkertiegel, ein Durchhaus - nur für wenige, die hier landeten, des Bleibens wert. So kam es, dass sich hier über Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg die unterschiedlichsten Menschenschläge zusammenfanden. Unsere Vorfahren waren nicht bloß Germanen oder Kelten. Sie waren auch Räter, Veneter, Pannonier, Etrusker, Römer, Romanen, Slawen, Bajuwaren, Hunnen, Awaren, Ungarn, Juden, Roma und Sinti. Alle diese Völker haben die Geschichte und die Kultur unseres Landes geprägt. Manche kamen aus dem Osten Europas, andere aus dem Mittelmeerraum, wieder andere von ganz weit her - aus dem Innern Asiens, dem Nahen Osten oder dem fernen Norden. Sie waren Krieger, Künstler, Verehrer von Muttergottheiten und Göttervätern, Wandersleute, Rebellen und Lebensgenießer.

"Kelten Krieger Kulte" ist ein Reisebericht der anderen Art. Er führt in die faszinierende Welt der "Urvölker" Österreichs und folgt ihren Spuren von der späten Steinzeit bis ins frühe Mittelalter. Woher kamen diese "Völker"? Wie lebten sie? Was ist aus ihnen geworden? Und schließlich, was hat die Nachwelt aus ihnen gemacht? In Sagen und Märchen, im Brauchtum, in der Esoterik, in Sprachresten und in kulturellen Überlieferungen haben sich Spuren der frühen Völker erhalten. "Kelten, Krieger, Kulte" bietet einen kleinen Einblick in ihre Geschichte.

Rezension
Bücher über alte Völker, in erster Linie über die Kelten, füllen die Regale der Buchhandlungen. In einer Zeit, in der ein zunehmender Mobilitätszwang alte Bindungen und "Heimaten" auflöst wächst das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit. Und die wird gerne in alten Zeiten, bei entschwundenen Völkern und Kulturen gesucht. Ein Phänomen, das wir spätestens seit der Renaissance wissenschaftlich fundiert verfolgen können. Das vorliegende Buch hebt sich wohltuend von der Fülle oft suspekter Publikationen ab ist aus zwei Gründen bemerkenswert.

Der Autor rechnet radikal mit völkischen und deutschnationalen Fehlmeinungen ab, die die ÖsterreicherInnen auf ein "Urvolk" - meist sind es die ideologisch ausgelaugten Germanen - reduzieren wollen. Im Gegensatz zu diesen starren Lehrgebilden, die die Unterdrückung und Ausmerzung von Minderheiten in unserer Geschichte rechtfertigten, entpuppt sich Österreichs Vergangenheit als ein multikultureller Schmelztiegel der extremen Art; von "Reinrassigkeit" keine Spur, vielmehr ein Gemisch von Rätern, Venetern, Illyrern, Pannoniern, Etruskern, Griechen, Kelten, Römern, Alpenromanen, Hunnen, Awaren, Germanen, Bajuwaren und Slawen. Alle diese Kulturen werden anschaulich und leicht verständlich beschrieben.

Ein Thema des Buchs sind die alten Kulte. Der Autor enthält sich dabei erfreulicherweise aller esoterischer Windungen und Verwirrungen, die gegenwärtig durch den publizistischen und seminaristischen Zeitgeist flattern. Vorgestellt wird nur, was wissenschaftlich nachvollziehbar ist, ungesicherte Thesen werden als solche gekennzeichnet. Somit wird der weit verbreiteten Spekulationswut bezüglich der Esoterik der alten Kulturen ein Riegel vorgeschoben. Die zeitgeschichtliche Verwobenheit Gugenbergers, der sich als esoterikkritischer Historiker einen Namen gemacht hat, lässt das Buch aktuell werden. Zeitgeschichtliche Reflexionen machen alte Geschichte lebendig. Somit liegt ein Werk vor, dass einerseits jedem / jeder an Geschichte Interessierten zu empfehlen ist und das andererseits mutig gegen politische und esoterische Sturzflüge Stellung bezieht.

Dr. Roman Schweidlenka

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ÖSTERREICHS URVÖLKER

 
Buchcover (Bild: Gugenberger)