Unter Dystrophie versteht man eine Zellschädigung,d.h. eine Degeneration bzw. regressive Veränderung einer Zelle.
Diese kann je nach Grad und Ursache unterschiedliche Ausprägungen haben:
Geringgradige, reversible Zellschädigung ohne schwere Funktionsstörungen
Diese Ursachen führen zu einer Hemmung der oxidativen Energiebereitstellung
in den Mitochondrien. Betroffen sind insbesondere die hochentwickelten und
hochspezialistierten Parenchymzellen in der Niere (Tubulusepithelzellen),
Leber (Hepatozyten) und Herzmuskel.
Durch den ATP-Mangel nimmt die Leistung der Na+/K+-ATPase
ab, was zu einer intrazellulären Ansammlung von Na+ und konsekutivem
Wassereinstrom führt ==> Zellödem (Schwellung der Zelle, der
Mitochondrien und des ER).
Durch die geschwollenen Mitochondrien erscheint das Zytoplasma feinkörnig
eosinophil (trüb)
Durch den Mangel an ATP wird darüberhinaus auch die Proteinsynthese gehemmt.
Makroskopisch ist das Organ vergrößert, plump und schlaff, die Farbe ist blaßgraurot (wie gekocht)
Bei intensiverer Einwirkung führen dieselben Ursachen wie bei der trüben Schwellung zu einer ausgeprägteren Schädigung.
Bei Mitochondrien und ER spricht man von einer vakuolären Transformation.
Infolge der Schädigung bilden sich homogene (hyaline) Koazervate von Bestandteilen des Zytoskeletts. Die Hyalinisierung kann das ganze Zytoplasma erfassen und bis zur Nekrose führen.
Beispiele:
Durch abnorme vermehrte Ansammlung von Fettsubstanzen im Zytoplasma von Parenchymzellen kommt es zu einer Funktionseinschränkung des betroffenen Organs, die wesentlich schwerwiegender als die Zellschwellung ist.
Diese Reaktion auf exogene Noxen tritt vor allem bei Zellen auf, die in den Fettstoffwechsel involviert sind, also Adipozyten und Leberzellen. Diese Zellen sind an der Fettsynthese beteiligt, die physiologische Speicherung erfolgt aber nur in den Adipozyten: Eine Speicherung von Fettsubstanzen in anderen Tellen ist pathologisch, wie z.B. bei der Fettleber, bei der fettigen Dystrophie des Myocards oder bei der Atherosklerose (Fettspeicherung in Makrophagen und Histiozyten)
Ursachen der intrazellulären Verfettung: HIFES
Zur Verfettung kommt es also bei:
Eine fettige Dystrophie der Leber nennt man eine Fettleber (Steatosis hepatis)