Zöliakie

Def.: Zöliakie ist eine Erkrankung der Dünndarmschleimhaut aufgrund Unverträglichkeitsreaktion gegen Gluten (Gliadinfraktion) und Prolamine (Roggen, Gerste) ==> Zottenatrophie ==> Malabsorptionssyndrom

1. Altersgipfel im Säuglings- u. Kindesalter (Umstieg auf feste Nehrung): 9. LM. - 3. LJ, Häufigkeit 1:1000

2. Altersgipfel im 3. Lebensjahrzehnt (das entsprechende Krankheitsbild des Erwachsenen heißt einheimische Sprue)

Es besteht eine hohe Assoziation mit MHC (HLA-DR3 (79%) und -DQw2).

Pathogenese

Das in allen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß Gluten mit seinen wirksamen (toxischen) Bestandteilen (Kohlenhydratseitenketten der glutamin- u. prolinreichen Gliadin-Fraktion) führt zu schweren Veränderungen der Dünndarmschleimhaut.

Im Detail:

Das Gluten dringt durch inkomplette Tight junctions (beim Kleinkind noch permeabel) in die Mukosa ein und gelangt in Kontakt mit GALT ==> 

Ein Komplex aus Gluten und Transglutaminase wird 

Im Normalfall differenzieren die Stammzellen in den Krypten durch TGF-b zu reifen Enterozyten, wobei Transglutaminase das TGF-b aktivieren würde. Bei Zoeliakie existieren aber AK gegen Transglutaminase, so dass eine Differenzierung ausbleibt. ==> Kryptenhyperplasie mit funktionell unreifen Zellen.

Die Folge ist ein Malabsorptionssyndrom mit gestörter Resorption aller Nährstoffe einschließlich Mineralien, Vitaminen u.·a.

Klinik

Seit Zufütterung von Getreideprodukten (2. Lebenshalbjahr) 

Unbehandelt treten sog. Zöliakiekrisen mit gehäuften wäßrigen Durchfällen auf, die zu lebensbedrohlichen Wasser- u. Elektrolytverlusten mit Exsikkose u. Azidose führen können. . 

Diagnostik

Therapie

lebenslänglich glutenfreie Kost auf Reis- od. Maisbasis (Besserung z.·T. erst nach 4-8 Wochen)

DD: nicht gluteninduzierte Formen eines Zöliakiesyndroms (Kollagene Sprue: breite, subepitheliale Kollagenbänder. Tropische Sprue: Offenbar Infekte mit lokalen, Zäliakie-ähnlichen Schleimhautdefekten)