Def.: Gehäufte Stuhlentleerung mit einem Wasseranteil von über 80%, d. h. ein Wasserverlust von 200-300 ml/Stuhlgang (Normale Wasserausscheidung über den Stuhl: 100-150 ml/Stuhlgang)
Weltweit sind Diarrhöen durch den Wasserverlust die häufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren (Ursache: empfindliche Wasserbilanz bei Kindern). Etwa 5 Mio. Kinder sterben jährlich an Durchfall.
Die Netto-Wasserbewegung vom Darmlumen ins Gewebe ist verringert. Ursachen können verminderte Resorption oder erhöhte Sekretion sein.
Mit dem Flüssigkeitsverlust gehen auch Elektrolyte (Na+, K+, Cl-) verloren, die Folge sind Störungen im Säure-Basen-Haushalt.
Dehydratation, Blutdruckabfall, hypovolämischer Schock, Hypokaliämie ==> Bardycardie und AV-Block, metabolische Alkalose oder Azidose
Eine Ansammlung osmotisch wirksamer, nicht resorbierbarer Substanzen im Darmlumen ==> erhöhte Osmolalität ==>
Auftreten bei
Therapie der osmotischen Diarrhoe: 24 stündiges Fasten (hilft natürlich nicht bei Malabsorptionssyndrom wie Laktasemangel)
Es kommt zu aktiver Sekretion von Elektrolyten (K+, Na+, Cl-, HCO3-), denen Wasser passiv folgt.
Ursachen:
Im terminalen Ileum findet sich ein Natrium-abhängiger Transporter für
Gallensäuren. Teilresektion des Ileums oder entzündliche Veränderungen oder
Erkrankungen (z.B. im Rahmen ein M. Crohn)
führen zu einem Einstrom von Gallensäuren in den Dickdarm.
Die dort befindlichen Tight junctions sind normalerweise für Na-Ionen
impermeabel. Gallensäuren sind jedoch Detergenzien, die die Permeabilität für
Na+ erhöhen können.==> Na+-Ausstrom,
verminderte Wasserresorption.
Nicht-saline Laxantien führen auf dem selben Weg zu Auslösung einer Diarrhoe.
Zerstörung der Darmschleimhaut durch Entzündung oder Karzinome steigert die Permeabilität und führt zu Wasser- und Elektrolytverlusten.
Durch Serotonin (Karzinoid) oder nervale Zustände (Angst, Stress) kann die intestinale Motilität erhöht werden ==> Erhöhte Vasusaktivität (Azetylcholinfreisetzung) führt zur vermehrten Cl--Sekretion ins Darmlumen.
Die vegetative Neuropathie bei Diabetes kann ebenfalls zu Diarrhoe führen.
Bei erhöhten Drücken (z.B. Obstruktion der Lymphbahnen oder Portale Hypertonie) kann Wasser ins Darmlumen abgepresst werden.
Hierbei handelt es sich um eine autosomal-rezessiv vererbte Chlorid-Diarrhoe:
Mangel an Cl-/HCO3--Austauscherprotein in den Enterozyten ==> Cl--Malabsorption und verminderte Bikarbonat-Sekretion ==> metabolische Alkalose
Syn. Eiweißverlustsyndrom
Bei Zöliakie, M.Crohn, Lymphabflussstörungen, Neoplasien oder cardialen Stauungszuständen kommt es zu gestörter Proteinresoprtion, die den physiologischen Proteinverlust aus dem Darm nicht mehr ausgleichen kann. Die Folge ist ein Proteinmangel, der sich primär durch Abnahme des Serumproteins (Albumin, Transferrin, Lipoproteine, Immunglobuline) äußert.
Symptome: