Biliäre Zirrhose
Von den Gallengängen ausgehende Leberzirrhose, die nur selten u. erst spät zur Dekompensation des Pfortaderkreislaufs mit Ausbildung einer portalen Hypertension führt
primäre biliäre Zirrhose:
- Wahrscheinlich autoimmunologisch bedingt (hohe AK-Titer: IgM,
antimitochondriale AK (in ca. 95% der Fälle), Antinukleäre AK)
- fast ausschließlich bei Frauen im mittleren Alter (35.-70.·Lj., Prä-
und Postmenopause)
- nichteitrige, chronisch-destruierende Entzündung im Bereich der kleinen Gallengänge (Ductuli interlobulares, septale Gallengänge) mit
intrahepatischer Cholestase.
Die großen Gallengänge bleiben (im Ggs. zur sekundären
biliären Zirrhose) unbeteiligt.
- Stadieneinteilung:
- Stadium I: granulomartiges Rundzellinfiltrat um kleine Gallengänge
- Stadium II: Gallengangsproliferationen
- Stadium III: Übergang in Narben und Fibrosierungen
- Stadium IV: klein- und großknotige Zirrhose der Leber
- Tod nach 10-15 Jahren infolge Leberversagen
Klinik:
- frühzeitig hartnäckiger Pruritus (Serumgallensäuren-Ablagerung in der
Haut)
- Xanthelasmen in der Haut (hellgelbe Platten) infolge Hypercholesterinämie.
Steht eine Lipoidvermehrung im Vordergrund, spricht man von biliärer xanthomatöser Zirrhose.
- Melanose der lichtexponierten Haut
- Arthralgien
- labordiagn. Erhöhung
- alkalischen Phosphatase
- LAP
- Bilirubin
- Blutlipide (insbes. Cholesterin)
Durch extrahepatische Cholestase
(ev. auf dem Boden einer chronisch-rezidivierenden Cholangitis) mit Übertritt von Galle ins Leberparenchym
==> cholestatische Leberzirrhose bei Verschluss der großen Gallenwege
Klinik:
- Verschlussikterus
- alkalische Phosphatase im Serum stark erhöht
- laparoskopisch große, grüne, meist glatte Leber
- Fieberschübe, Schüttelfrost, Pruritus
- beschleunigte BKS