Dreitage-Fieber
Roseola infantum, Exanthema subitum
Erkrankung des Säuglings- und frühen Kleinkindalters.
Ursache: meist Infektion mit HHV-6 oder HHV-7. Diese Viren kommen ubiquitär
mit einer Durchseuchung von 80-100% der Bevölkerung vor.
Klinik:
- Akut auftretendes hohes Fieber (39,4-31,2°C), das nach 2-5 Tagen
abrupt abfällt.
- Mit der Entfieberung tritt ein makulöses oder makulopapulöses Exanthem (Exanthema
subitum)auf, das überwiegend am Körperstamm und im Nacken lokalisiert
ist (auch auf den Extremitäten). Die Effloreszenzen können konfluieren
(vgl. Masern, im Ggs. zu Röteln). Der Hautausschlag blasst nach 3 Tagen ab.
- Begleitsymptome:
- Gastroenteritis (55-70%)
- Lidödeme (< 30%)
- Nagayama'sche Flecken (Papeln auf dem weichen Gaumen und der Uvula, 65%)
- Husten (50%)
- Schwellung der Halslymphknoten (30-35%)
- vorgewölbte Fontanelle (26-30%)
- Fieberkrämpfe (5-35%)
Komplikationen:
- HHV-6-Meningoenzephalitis
- Guillan-Barré-Syndrom
- Mononukleose-ähnliche Symptomatik
- fulminante Hepatitis
- schweres Hämophagozytose-Syndrom (VAHS)
- Verschlimmerung einer idiopathischen thrombozytopenischen Purpura (ITP)
Diagnose:
- Typisches Exanthema subitum
- Labor:
- Am 3. u. 4. Fiebertag: Leukopenie mit relativer Lymphozytose (bis 90%)
- anti-HHV-6-IgM bzw. IgG (detto für HHV-7) mittels ELISA oder
Immunfluoreszenz
- Virusnachweis mittels PCR aus Speichel, Blut, Plasma, Liquor,
Stuhl, Urin
Therapie:
- Meist keine spezifische Therapie notwendig.
- Symptomatisch Fiebersenkung, Behandlung von Fieberkrämpfen.
- Bei schweren Verläufen Therapieversuch mit Foscarnet oder Ganciclovir