Die Katarakt (der graue Star)

Einteilung:

Cataracta senilis

Häufigste Kataraktform (>90%). Etwa 5% aller 70-Jährigen und 10% aller 80-Jährigen

Reifestadien (früher wichtig für OP-Zeitpunkt):

Heute orientiert sich die OP-Methode mehr an der Morphologie:

Weitere Katarakte können bei Allgemeinerkrankungen auftreten:

Cataracta complicata:

Bei allen länger verlaufenden Augenentzündungen (Heterochromie, Iridozyklitis, retinale Vaskulitis, Retinopathia pigmentosa) kommt es häufig zu einer "tuffsteinartigen", hinteren Schalentrübung, die zum Kern hin fortschreitet

Katarakt nach intraokulären Eingriffen

duch Silikonöl bei Vitrektomie (Störung der Kammerwasserzirkulation)

Cataracta traumatica

medikamentös bedingte Katarakt

Cataracta congenita

 

Therapie der Katarakt

Ausschließlich chirurgisch:

Intracapsular cataract extraction (ICCE):

Entfernung der Linse mit der Linsenkapsel, Ersatz durch eine Vorderkammerlinse (VKL)

Extracapsular cataract extraction (ECCE):

Wird heute meist mittels Phakoemulsifikation durchgeführt. Dabei wird in die vordere Linsenkapsel ein Loch gerissen, die Linse mittels Ultraschall verflüssigt und abgesaugt. Als Ersatz der Linse wird in die leere Linsenkapsel eine Hinterkammerlinse plaziert, die durch 2 Bügel ("Haptik") in ihrer Lage gehalten wird.

Da die Linsenkapsel als Quelle für nachwachsende Linsenepithelzellen zur Verfügung steht, kann sich ein "Nachstar" einstellen (Trübung der hinteren Linsenkapsel). Dem versucht man dadurch vorzubeugen, dass die Linse an ihrer Hinterkante rechtwinkelig geformt ist und so eine Wachstumsbarriere bildet. Kommt es dennoch zum Nachstar, muss die hintere Linsenkapsel ebenfalls aufgerissen werden (hintere Kapsulorhexis)