Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)
Name: Kloc Marjan
Name russisch: Клоц Марианн Михайлович Geboren: 21.02.1892, Ragusa (Dalmatien) Beruf: Offizier, Beamter Letzter Wohnort in Österreich: Wien Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926 Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan) Verhaftet: 29.07.1941 Anklage: Spionage Urteil: 31.03.1942, Sonderberatung (OSO), Tod durch Erschießen Rehabilitiert: 06.09.1960, Militärkollegium des Obersten Gerichts Emigrationsmotiv: Uhlfeld-Kolonie Schicksal: erschossen Kurzbiografie: Marian Kloc wurde 1892 in Ragusa (Dubrovnik) geboren. Sein aus Tarnów (Galizien) stammender Vater Michael Kloc war Hauptmann der k.u.k. Armee. Der Sohn war daher in Tarnów heimatberechtigt. Da der Vater früh starb, besuchte Marian Kloc zuerst vier Jahre das Offiziers-Waiseninstitut in Hirtenberg (Bezirk Baden), dann die Militär-Realschule in St. Pölten, schließlich die Infanterie-Kadettenschule in Königsfeld (Královo Pole, heute ein Stadtteil von Brünn/Brno), aus der er am 18. August 1911 in das Infanterieregiment Nr. 36, das in Südtirol stationiert war, eintrat. Zu Kriegsbeginn befand sich seine Einheit in Jungbunzlau (Mladá Boleslav). Am 13. August 1914 ging seine Einheit an die russische Front, bereits am 30. August geriet Kloc in russische Gefangenschaft. Über die folgenden Jahre ist nichts bekannt, ebensowenig, warum sich Kloc 1926 der von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, organisierten Auswanderergruppe in die Sowjetunion anschloss, denn er war zu dieser Zeit als Beamter in Wien beschäftigt. Unterstützt von österreichischen und sowjetischen Behörden wanderten im März 1926 mehr als 200 meist arbeitslose Handwerker aller Art nach Kasachstan aus, um in Kzyl-Orda (Kyzyl-Orda) am Fluss Syr-Darja die so genannte Uhlfeld-Kolonie (Incommune Uhlfeld) zu gründen. Bereits im Frühjahr 1927 löste sich die Kolonie auf. Die Mehrzahl der Kolonisten kehrte nach Österreich zurück. Kloc und einige andere wanderten nach China weiter, wo Kloc als Lehrer tätig war. Nach russischen Angaben lebte er im chinesischen Gulja (Kuldscha, kasachisch Құлжа, chinesisch 伊宁市 [Yining]), als er am 29. Juli 1941 von einer kasachischen KGB-Einheit verhaftet wurde. Ebenso wie die anderen ehemaligen Uhlfeld-Kolonisten Hugo Blasch, Alois Fluch, Alfred Höflinger, Franz Konetschny, Heinrich Leeb, Johann Pfliegel und Rudolf Strach wurde Kloc am 31. März 1942 wegen Spionage zum Tode verurteilt. Man kann davon ausgehen, dass Kloc ebenfalls um 1939 verhaftet und 1941 vom NKVD aus Gulja nach Kasachstan entführt wurde, denn in diesen Jahren stand die Provinz Sinkiang (Xinjiang) unter sowjetischer Kontrolle. Quelle: lists.memo.ru, ÖStA Anmerkung: Zur Uhlfeld-Kolonie s. Josef Vogl: Aufbruch in den Osten. Österreichische Migranten in Sowjetisch-Kasachstan.- Wien - Berlin 2019; McLouhglin/Schafranek/Szevera: Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945.- Wien 1997, S. 49-69.
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