Ein Mindgame-Film, durchaus vergleichbar jenen stilprägenden Hollywoodfilmen nach Art von The Sixth Sense, Fight Club oder The Village, ist LDC insofern, als er unser Wahrnehmen – unser "etwas für wahr und evident Nehmen" – in Spiele verwickelt, bei denen es gilt, rückwirkend neu zu bewerten, was wir gesehen haben, und so auch auf das Moment des Wertens in unserem Sehen zu reflektieren. So etwa zu Beginn: Ein –> Experte redet von der insignifikant werdenden Umwelt und davon, dass drei beliebige junge Burschen auf der Straße ja möglicherweise "mir mein Geldbörsel rauben wollen"; dazu sehe ich dunkelhäutige junge Männer auf einer migrantischen (Wiener) Wohnviertelstraße. Ebendieser an rassistischen Medien- und Politik-Stereotypen geschulte Blick, dem ich mich vielleicht in einem freiheitlich bedingten Reflex ein Stück weit hinzugeben geneigt bin, wird aber in den gleich darauf folgenden Expert_innen-Worten kritisch besprochen. Die Konstruktion legt mir nah, mich zu fragen, wie schnell ich bereit bin, in –> xenophober Weise rund um mich Schläfer und Täter am Weg und am Werk zu sehen.

© Drehli Robnik, 2012