Kanzerogene sind Noxen, die geeignet sind, direkt eine (maligne) Transformation zu erzeugen. Kokanzerogene können selbst keine Transformation bewirken, können aber die Entstehung eines Tumors beschleunigen (Tumorpromotoren).
Zelluläre Reparaturmechanismen versuchen, mit hoher Effizienz die angerichteten DNA-Schäden zu reparieren. Gelingt diese Reparatur nicht, und versagt auch das Apoptoseprogramm, dann können Onkogene aktiviert werden, die eine maligne Transformation einleiten.
Vorkommen in vielen Verbrennungsprodukten (Rauch, Teer, in stark gebratenem oder gegrilltem Fleisch. Die Wirkung bezieht sich auf Suppressor- und Regulatorgene.
Sehr reaktionsfreudig, v.a. mit Guanin. Bei Einatmen von Stäuben besteht nach einer Latenzzeit von 15 - 20 Jahren die Gefahr, an einem Lungenkarzinom zu erkranken (Chemiearbeiter).
entstehen aus Lebensmittelzusatzstoffen. Nitrite (Pökelsalz!) werden etwa in der Fleischverarbeitung verwendet. Ein kanzerogenes Nitrosamin ist z.B. Dimethylnitrosamin.
Anilin selbst ist zwar nicht kanzerogen, wohl aber einige davon abgeleitete Verbindungen. Derartige Verbindungen werden in der chemischen Industrie als Grundstoffe verwendet
Derartige Stoffe binden am Guanin und verhindern so die Basenpaarung in der DNA.
Aflatoxin, ein Gift aus dem Schimmelpilz Aspergillus flavus, der vor allem auf verdorbenen Nüssen etc. vorkommt, ist ein Kokarzinogen, das bei einer bestehenden Virushepatitis ein hepatozelluläres Karzinom begünstigt.
Kokarzinogene können selbst keine Neoplasie induzieren, die Latenzzeit bis zur malignen Entartung kann aber verkürzt werden.
Dies wird dadurch erklärt, dass Kokarzinogene das Zellwachstum fördern. Dazu ist zuerst eine Transformation durch ein Karzinogen nötig (1. Stufe), damit dann (2. Stufe) durch einen Promotor die Proliferation der transformierten Zellen gefördert wird.
Bekannte Kokarzinogene:
Phorbolester sind komplexe pflanzliche Stoffe, die den Stoffwechsel der Phospholipide
beeinflussen. Außerdem können sie die Phospholipase C unter Umgehung der
regulären Signaltransduktion
dauerhaft aktivieren. Durch die resultierende Erhöhung des intrazellulären Ca++-Spiegels
werden Proteinkinasen aktiviert, die die Zelle durch Aktivierung von
Transkriptionsfaktoren aus der G0-Phase in die G1-Phase
überführen.
Phorbolester sind besonders in der chinesischen Medizin bekannt und können
sowohl Differenzierung als auch Proliferation bewirken. Unreife leukämische
Leukozyten wandeln sich etwa unter der Einwirkung von Phorbolestern in reife
Leukozyten um.