Atherosklerose
Risikofaktoren:
- Hyperlipidämie
- Hypertonie ==> Endothelschäden
- Rauchen ==> Thrombozytenaggregation, LDL-Anstieg,
Makrophagenaktivierung, Endothelschäden
- Diabetes mellitus ==> Hyperlipidämie
- Adipositas
- Hyperurikämie
- Stress
- Bewegungsmangel
- Hormone
Theorien zur Pathogenese:
- Filtrationstheorie: Lipide --> Endothelzellen
- Perfusionstheorie: Lipide --> Lymphkapillaren
- thrombotische Theorie: thromotisches Material verursacht Endothelschäden
- Endothelläsionstheorie: Thrombozyten auf Endothelzellen setzen
Wachtsumsfaktoren für glatte Muskelzellen frei
- monoklonale Theorie: Klone von Endothelzellen proliferieren tumorartig
Im Kernpunkt aller Theorie steht eine Endothelläsion. Dadurch steigt die
Permeabilität an, Monozyten und Thrombozyten haften an.
Aus der Endotheldysfunktion ==>
- Fehlen von antithrombogenen Faktoren (TX-A2)
- Fehlen von EDRF (endothel-derived relaxing factor) = NO
- Anstieg von Entzündungsmediatoren, Expression von ICAM-1 (==> Homing
von Lymphozyten)
Pathogenese
- Endotheldysfunktion ==>
- Lipoproteineinstrom in die Intima (LDL). Diese werden leicht oxidiert
(modifizierte LDL) und wirken dann chemotaktisch ==>
- Einwanderung von Monozyten und Makrophagen in die Intima
- Makrophagen nehmen via Scavenger-Rezeptor LDL auf, im Zytoplasma werden
Cholesterinester abgelagert (Synthese durch ACAT) ==> Schaumzellen
Makrophagen können Cholesterin auch sezernieren, dieses wird mit Apo-E und
Plasma-HDL zur Leber transportiert ==> HDL schützen vor Atherosklerose
- Makrophagen sezernieren IL-1ß und
TNF-a
==>
Leukozytenadhäsion, Wachstumfaktoren für glatte Muskelzellen und
Fibroblasten
- Vermehrung von Schaumzellen schädigt das Endothel mechanisch ==>
- Adhäsion von Thrombozyten wird gefördert
- Thrombozyten sezernieren PDFG ==> Intimaproliferation
- Intimazellen "erwachen" aus der G0-Phase und
synthetisieren Kollagen und Proteoglykane ==> Plaque wächst
- Es bilden sich in größeren Plaques Verkalkungsherde
==> VOLLBILD der Atherosklerose
Stadien
1. Lipoidflecken (reversibel)
Die Lipoidflecken bestehen aus einer Vorwölbung der Intima und
intrazellulären Lipideinlagerungenm wodurch Schaumzellen entstehen. Diese
Veränderungen findet man bereits in der Aorta von Neugeborenen.
2. Atherom = Fibröse Plaques:
Vor allem Cholesterin und Cholesterinester werden extrazellulär
abgelagert. Die Lipideinlagerungen entsprechen etwa der Lipidzusammensetzung
des Plasmas.
Proliferierende glatte Muskelzellen synthetisieren Kollagen, Proteoglykane und
elastische Fasern, die am Aufbau des Atheroms beteiligt sind.
3. Komplexe Läsionen:
Man findet ein gemischtes Bild aus Cholesterinkristallen, atheromatöser
Nekrose (Zelldetrius, Lipide), Verkalkungen, einer fibrösen Kappe...
Folgekomplexe
- Plaqueruptur ==> Abscheidungsthrombus ==> Thromboembolien
- Diffusionsstörungen der Media ==> Atrophie der Muskulatur ==>
Aneurysma
- Stenose
- langsam progredient ==> Organ- oder Gewebehypoxie (Angina pectoris,
TIA, renale Hypertonie, bei pAVK Extremitätengangrän, Claudication
intermittens
- bei Plaqueruptur, Abscheidungsthrombus bzw. Einblutung ==>
plötzliche Lumeneinengung ==> Ischämie ==> Infarkt
Zu Beginn ist die Atherosklerose noch reversibel. Besser sind jedoch
prophylaktische Maßnahmen wie
- Nicht Rauchen
- fettärmere Ernährung
- viel Bewegung
Bei erhöhtem Gesamtcholesterinspiegel (>200 mg/dl) ist eine Senkung durch
folgende Maßnahmen erforderlich:
- Diät
- Medikamentöse Therapie:
- Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufes der Gallensäuren. Da
normalerweise etwa 5% des Cholesterins für die Synthese der Gallensäuren
verwendet werden, für eine Blockade des Recycling von Gallensäuren zum
Cholesterinabbau. Durch den Abfall des Cholesterinspiegels werden
zusätzlich LDL-Rezeptoren in den Leberzellen synthetisiert.
Die verwendete Gruppe von Medikamenten sind Ionenaustauscherharze (Colestyramin,
Colestipol), die im Darm die Gallensäuren binden. Damit sind trotz der
vermehrten Produktion von Gallensäuren chologene Diarrhoen selten..
Nebenwirkungen sind bei 50% der Patienten Obstipation, außerdem Anorexie,
Übelkeitm, Meteorismus und Sodbrennen. In höheren Dosen ev. Steatorrhoe
mit Störung der Resorption fettlöslicher Vitamine
- Hemmung der endogenen Cholesterinsynthese durch HMG-CoA-Reduktase-Hemmer
(Statine). Diese Therapie ist besonders bei heterocygoter familiärer
Hypercholesterinämie geeignet. Bei Homozygoten ist diese Therapie
wirkungslos (warum?), hier muss das Cholesterin extrakorporal entfernt
werden
Eine Senkung des Cholesterinspiegels um 4% senkt das Koronarrisiko um 11%
!!!!