Gefäßentzündungen (Vaskulitiden)

Je nach Befall werden unterschieden

Die Gefahr liegt im Verschluss des betroffenen Gefäßes durch Bildung von Thromben an der entzündeten Gefäßwand bzw. bei Loslösung des Thrombus durch eine eine Embolie. Reparaturprozesse der Entzündung können zur Wandschwäche mit der Ausbildung von Aneurysmen führen.

Nach der Pathogenese unterscheidet man:

Lymphozytäre Vaskulitis

 ==> chronische Pigmentpurpura

Ätiologie: Ev. Typ-IV-Reaktion (CTL) gegen Anti-Endothelzell-Antikörper.

Klinik: Exanthem: scheckiges, teil scharf, teil unscharf begrenzte Flecken oder flache Plaques auf Nates , Beinen, selten am Rumpf.. Die Einzelläsion entspechen Purpura verschiedenen Alters (Hellrot bis Hämosiderin). Lokal gesteigerter Druck induziert frische Blutungen

Nekrotisierende Vaskulitis

2 mögliche Pathogenesen:

Klinik:

Sonderformen:

Nekrotisierende Systemvaskulitis

oft ebenfalls ANCA-assoziiert

Wegener-Granulomatose

Häufig mit cANCA assoziiert. Betroffen sind kleine und mittelgroße Arterien und Venen

Klinik:

Verlauf: Unbehandelt im generalisierten Stadium 5 Monate, 1-Jahresüberleben 20%. Mit Behandlung in >90% Totalremission (jedoch oft Defektheilung)

Kombinationstherapie:

Thrombangiitis obliterans (Morbus Winiwarter-Buerger)

Panarteriitis nodosa (PAN, Kussmaul-Meier-Syndrom)

meist bei Jugendlichen, aber auch Kinder und Erwachsene sind betroffen.

Bei etwa 30% der Pat. können Hepatitis-B-Antigene sowie pANCA (perinucleäre Antineutrophile Cytoplasma-Antikörper) im Serum nachgewiesen werden. Pathogenetisch wird eine Typ-III-Überempfindlichkeitsreaktion mit Immunkomplexbildung vermutet

Es kommt zu einer nekrotisierenden Vaskulitis der kleinen und mittleren Arteien und kleinen Venen, die alle Wandschichten umfasst. Hauptlokalisation sind die viszeralen Gefäße (Nieren, Koronarien, Leber, Mesenterien), außerdem oft Gefäße der Haut und Muskulatur.

Folge:

Klinik:

Therapie: Glukokortikoide, Azathioprin (Imurek®), Cyclophosphamid (Endoxan®)

Riesenzellarteriitis

Arteriitis temporalis (M. Horton)

meist bei Männern ab dem 50. LJ., familiäre Häufung

viele Patienten weisen HLA-DR4 im Serum auf

betroffen vor allem mittlere und große Arterien, v.a. Äste der Karotiden und die Aa. temporalis

Entzündung durchsetzt die gesamte Gefäßwand, typisch sind mehrkernige Riesenzellen (Fremdkörpertyp) in der Media

Klinik:

Aortitis Syndrom (Morbus Takayasu)

meist Männer, Alter 15-40 Jahre, Ätiologie und Pathogenese dzt. unbekannt

betroffen sind mittlere und große Arterien sowie der Aortenbogen und seine Abgänge

Die Entzündung durchsetzt die gesamte Gefäßwand, typisch sind Langhans-Riesenzellen und Nekrosen in der Media

Klinik: