Interaktion von Antigen mit löslichen Antikörpern führt zur Bildung von Immunkomplexen (IK). Deren Größe und Anzahl hängt von der Ag-Dosis und der AK-Zahl ab:
Voraussetzungen für das Persistieren und die Ablagerung von IK im Gewebe:
Ist die humorale Immunantwort qualitativ (niedrige Affinität, niedrige Avidität) und quantitativ ungenügend, so bilden sich bevorzugt IK im Ag-Überschuss. Gründe dafür können sein: genetische Defekte, Immunsuppression, ...
Der Ort der Ablagerung hängt mit der Größe der IK zusammen: Sind sie klein
genug, dann können sie auch durch die Basalmembran z.B. der Glomerula
hindurchtreten. Die Größe der IK hängt aber auch vom Isotyp der Ig ab:
IK mit IgG verursachen häufiger Krankheitssymtome als IK mit IgM!
Ablagerung in der Gefäßwand vornehmlich an Orten intensiver Durchblutung oder Filtration (z.B. Niere) infolge der erhöhten Gefäßpermeabilität ==> IK-Vaskulitis
Je nachdem, ob IK nur kurz (z.B. bei Serumkrankheit) oder chronisch einwirken (z.B. chronische GN), werden die Krankheitserscheinungen transitorisch und reversibel oder chronisch-progressiv sein.
Einem Pat. werden größere Mengen eines antitoxinhaltigen Serums oder AK-haltige Gammaglobuline verabreicht. Dadurch wird die Krankheit zwar besiegt, aber im Abschluss an die Verabreichung des Fremdserums treten andere Krankheitserscheinungen auf:
Diese Symptome erreichen nach 10-14 Tagen ein Maximum und klingen rasch mit restitutio ad integrum wieder ab. Sind alle gebildeten IK wieder phagozytiert, dann verschwinden auch die Krankheitssymptome.
Infolge einer wiederholten Ag-Exposition bilden sich hochtitrige spezifisch AK. Beim nächsten Kontakt mit diesem Ag treten lokal IK auf, die im Gewebe charakteristische Krankheitssymptome auslösen.
wiederholte intradermale Injektion eines löslichen Ag bleibt zuerst symptomlos
Kurz danach entsteht lokal eine Rötung und Schwellung, gelegentlich Hämorrhagie und Nekrose. Diese Reaktion benötigt 4-10 Stunden zur vollen Entwicklung und heilt nach einigen Tagen vollständig aus.
Im Einzelnen: