Unter Laktoseintoleranz versteht man eine Unverträglichkeit von Milch und
Milchprodukten, die Laktose enthalten.
Ein erblicher (austosomal-dominant) oder erworbener Mangel an Disaccharidasen, vor allem an Lactase
(ß-Galaktosidose) des Dünndarms, führt zur verringerten Spaltung von Disacchariden wie Laktose.
Die Lactose wird dann durch Darmbakterien abgebaut, wobei Gase entstehen.
Folgen:
- Osmotische Diarrhoe
nach Einnahme lactosehältiger Nahrung, insbesondere für Säuglinge
gefährlich
- Ausgeprägter Meteorismus mit Aufblähung des Magens oder der Därme,
reichlich Abgang von Blähungen.
- Adominelle Schmerzen
- Entstehung von molekularem Wasserstoff (H2) beim bakteriellen
Abbau der Saccharosen ==> nicht-invasive Diagnostik mit dem H2-Atemtest
Häufigkeit:
- Asien, Afrika, schwarze Bevölkerung der USA: 70%
- Europa, weiße Bevölkerung der USA: 15%
Formen:
- kongenitale Lactasedefizienz: selten, tritt schon im Säuglingsalter auf
- primäre Lactasedefizienz (Lactase non-persistence): Tritt erst im
Erwachsenenalter auf. Lactase ist ein induzierbares Enzym, ihre Aktivität
nimmt mit dem Alter ab. Wird der Konsum von Milchprodukten über Jahre
eingeschränkt, kann die Lactaseaktivität zu gering für eine plötzliche
Laktosezufuhr sein.
Vermutlich Hauptursache der Laktoseintoleranz bei Nicht-Europäern. Im Laufe
der Evolution hat sich vermutlich bei den Europäern eine Gewöhnung an
Laktose entwickelt.
- sekundäre Lactasedefizienz: In der Folge anderer Erkrankungen des
Dünndarms (Zöliakie, M.
Crohn, Infektionen)