Meine Geburt
Darf ich vorstellen, ich bin Lukas!
Am 14.04.2003 war es so weit. Nach einer 9-monatigen Schwangerschaft meiner Mama Karin, die ohne Komplikationen ganz normal und problemlos verlief, erblickte ich um 19:50 Uhr zum ersten mal das Licht der Welt.
Meine Geburt verlief leider nicht so problemlos wie die Schwangerschaft. Nachdem der Frauenarzt meiner Mama bei einem routinemäßigem Kontrolltermin meine Herztöne mittels CTG nicht mehr feststellen konnte, schickte er sie vorsichtshalber in das Krankenhaus Hall in Tirol. Der Ernst der Lage wurde zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich erkannt und meine Mama dachte auch an nichts außergewöhnliches. Sie hatte sich ja während der Schwangerschaft stets gesund ernährt und machte sogar Akupunktur, um den Geburtsvorgang zu erleichtern. Alles in allem waren meine Eltern voller Vorfreude auf Ihren kleinen "Krümel"...
Im Krankenhaus angekommen ging alles sehr schnell. Nach einer weiteren CTG-Untersuchung entschieden sich die Ärzte innerhalb kürzester Zeit zu einem Not-Kaiserschnitt, um kein unnötiges Risiko einzugehen! Die OP verlief ohne besondere Vorkommnisse. Meine Mama war durch die lokalen Betäubungsmittel etwas weggetreten - mein Papa war auch live dabei (und ganz schön nervös) - aber beide merkten sofort, dass irgendetwas nicht stimmte...
Als junges Elternpaar kennt man eine Geburt nur aus dem Fernsehen. Das erste was man hört ist lautes Geschrei des Nachwuchses und dann darf man das Kind das Erste mal halten, die Nabelschnur durchtrennen und es baden. Wenn diese Vorstellung einer Geburt tief im Kopf sitzt, ist es umso schockierender, wenn nur kleinste Abweichungen davon eintreffen. In meinem Fall waren es nicht nur kleine, sondern riesige Abweichungen. Als erstes war kein Geschrei zu hören. Mein Papa konnte beobachten, dass ich mich auch nicht sonderlich bewegte, sondern alle Viere von mir hängen lies. Die Nabelschnur wurde vom Arzt durchtrennt und ein anderer Arzt schnappte mich, legte mich auf einen Wagen etwas abseit im OP und begann mit Wiederbelebungs- und Beatmungsmaßnahmen.
Mit irgendwelchen Schläuchen, die mir durch den Mund eingeführt wurden, versuchte dieser Arzt Flüssigkeit aus meiner Lunge abzusaugen, damit ich selbstständig atmen beginne. Abwechselnd wurde mir dann wieder eine Sauerstoffmaske über Mund und Nase gedrückt und eine Schwester pumpte mir so Luft in die Atemwege (wie man das aus Arztserien kennt). Diese Prozedur dauerte einige Minuten, die einem als frischgebackenes Elternteil wie Stunden vorkommen.
Dann konnte man endlich ein leises Röcheln von mir vernehmen und allgemeine Erleichterung machte sich im Raum breit. Ich wurde kurz zu meiner Mama gebracht, die mir mein erstes Bussi gab und dann brachte man mich auf die Neugeborenen Station in einen Brutkasten, wo ich mich von den Strapazen dieser Geburt erholen sollte...