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Mittwoch 27.08.08
Nach einem ausgiebigen Frühstück brach ich gegen 8h auf. Nach 100m blieb ich erstmals stehen und zog mir dickere Handschuhe und Neoprenkniewärmer an. In der Nacht hatte es stark abgekühlt.
Ich blieb auf der Fernstraße und fuhr durch eine Hügellandschaft ähnlich dem Mittelburgenland. Auf der Straße war wenig Verkehr und der Belag war akzeptabel.
Desto weiter man Richtung Süden kam merkte man das weniger Geld im Umlauf war. Auf und neben den Straßen stieg das Durchschnittsalter der Fahrzeuge rapide an. Besonders merkte es man an den Lkws und Bussen. Da waren einige schon 50 Jahre alt!
Vor Nis war eine schöne kurvenreiche Straße über einen Bergrücken. Gerade als ich mir dachte hier darf es aber nicht regnen weil die Straße mit einer dicken Dieselspur gesegnet war begann es auch schon zu tröpfeln.
Ich hoffte dem regen zu entkommen da es rundherum hell war, doch nach ein paar Kilometer wars soweit. Während eines schönen Platzregen quälte ich mich pitschnass in die Regenhaut. Als ich sie an hatte hörte der Regen auch schon auf. Das kennt wohl jeder Motorradfahrer.
Im Tal war die Straße trocken. Ich zog mir das Regengewand aus und meine nasse Jean trocknete schnell in der mittlerweile warmen Luft.
Kurz vor Nis fuhr ich auf die falsche Auffahrt der Fernstraße auf. Ich blieb stehen und wollte umdrehen, da blieb ein Polizeiwagen neben mir stehen. Doch anstatt Ärger zu machen wurde mir in besten Englisch der richtige weg erklärt und zum Abschluss gabs noch ein „You are welcome!“.
Wie auch schon Sergej rieten mir die Polizisten auf der Autobahn weiter Richtung Skopje zu fahren.
Es war wenig Verkehr und auch nach ende der Autobahn kam ich flott voran.
Mittlerweile wurden die Ortschaften immer ärmlicher. Vor einer Baustelle wurde der Verkehr aufgehalten und ich musste länger warten.
Der Fahrer des ersten Wagens verwickelte mich in ein Gespräch im laufe dessen er mich fragte ob ich nicht seine Frau um 1000€ nach Deutschland schmuggeln könnte.Wer kanns ihm übel nehmen wenn man weiß das die Menschen hier oft weniger als 100€ im Monat zur Verfügung haben.
An der Grenze gabs keine Probleme, serbische Zöllner war sogar sehr gut gelaunt.
Kurz nach der Grenze lief ich auf einen Munitionstransport auf. An sich nichts besonderes aber die eskortierende Polizei ließ niemanden überholen und ich musste teilweise mit 40km/h hinter den Lkws her kriechen.
Auf einer Mautstation gelang es mir den Transport zu überholen und da war ich auch schon in Skopje.
Kurz vor dem vereinbarten Treffpunkt mit meinem Cousin starb die XJ ab und wollte nicht mehr anspringen. Nach 20min und zwei verbrannten Fingern gelang es mir den Motor ruckelnt zum Leben zu erwecken. Anscheinend ist irgendwo Dreck im Treibstoffsystem.
Ich schaffte es zum Treffpunkt und mein Cousin geleitete mich mit seinem Quad zu der Wohnung meiner Tante.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit reden.
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